- Politik
- Paris
Anschlag abgewendet
Islamisten planten Attentat in Frankreich
Paris (dpa/nd). Radikale Islamisten haben in Frankreich offensichtlich einen Bombenanschlag geplant. Bei drei in der vergangenen Woche festgenommenen Männern wurden nach Ermittlerangaben eine Sprengstoffwerkstatt und Waffen entdeckt. Die Gruppe sei in der Lage gewesen, sehr kurzfristig zuzuschlagen, sagte Staatsanwalt François Molins am Montag in Paris. Den Ermittlungen zufolge hätten die Männer den Toulouse-Attentäter Mohamed Merah glorifiziert.
Merah hatte vor genau einem Jahr eine Mordserie begonnen und an drei Tagen im März insgesamt sieben Menschen erschossen. Unter ihnen waren drei Kinder und ein Lehrer einer jüdischen Schule. Bevor der junge Mann nach rund 32-stündiger Polizeibelagerung seiner Wohnung bei einer wilden Schießerei getötet wurde, hatte er sich selbst als Qaida-Anhänger und Mudschaheddin (Gotteskrieger) bezeichnet.
Den in der Umgebung von Marseille festgenommenen Männern im Alter zwischen 21 und 27 Jahren droht nun ein Anklageverfahren wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Mit den sichergestellten Chemikalien hätte nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft eine Bombe hergestellt werden können, die im Umkreis von mehreren hundert Metern erhebliche Schäden verursacht. Ein konkretes Anschlagziel soll es allerdings noch nicht gegeben haben.
Bei einer Gedenkfeier in Toulouse wurde unterdessen das erste Opfer des Toulouse-Attentäter Mohamed Merah posthum mit dem Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.