Revolte in Zentralafrika

Rebellen verkünden Einnahme des Präsidentenpalastes

  • Lesedauer: 2 Min.
Rebellen in der Zentralafrikanischen Republik haben am Sonntag den Präsidentenpalast in der Hauptstadt Bangui eingenommen. Präsident Bozizé sei in die Demokratische Republik Kongo geflohen, meldete der Fernsehsender Al Dschasira.

Bangui (AFP/nd). Dreieinhalb Monate nach dem Beginn ihrer Offensive haben die Rebellen in der Zentralafrikanischen Republik die Hauptstadt Bangui übereinstimmenden Angaben zufolge unter ihre Kontrolle gebracht. Am Sonntagmorgen stürmten Kämpfer der Séléka den Präsidentenpalast, wie sie selbst bekannt gaben. Der Aufenthaltsort von Staatschef François Bozizé ist unbekannt. »Wir haben den Präsidentenpalast eingenommen«, sagte einer der Militärführer der Rebellen, Djouma Narkoyo, gegenüber AFP. Bozizé sei »nicht da gewesen«.

Bozizé habe »in einem Hubschrauber des nationale Territorium verlassen«, hieß es aus informierten Kreisen in Bangui. Angeblich floh der Staatschef über den Fluss Oubangui in das südliche Nachbarland Demokratische Republik Kongo. Dem widersprach jedoch der Kommunikationsminister der DR Kongo, Lambert Mendé.

Auch der Außenminister der benachbarten Republik Kongo, Basile Ikouebe, dementierte, dass Bozizé sich in seinem Land aufhalte. »Weder der Präsident noch ich wurden über seine Ankunft auf kongolesischem Boden informiert«, sagte er in Oyo rund 400 Kilometer nördlich der Hauptstadt Brazzaville. In Oyo fand ein Regionalgipfel mit Vertretern der Republik Kongo, der Demokratischen Republik Kongo, Ugandas und Ruandas statt.

Ein Sprecher der Séléka-Rebellen sagte in Paris, die Aufständischen verteilten sich derzeit auf die gesamte Hauptstadt, um die Sicherheit zu gewährleisten und Plünderungen zu verhindern.

nd-Karte: Wolfgang Wegener

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.