Bauernproteste begleiten Agrarminister

Milchviehhalter fordern höhere Erzeugerpreise

  • Lesedauer: 2 Min.

München (dpa/nd). Begleitet von Bauernprotesten treffen sich die Agarminister der Länder und des Bundes heute und morgen in Berchtesgaden. Bei der Konferenz wollen die Politiker mit EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos über die EU-Agrarreform diskutieren, die bis Juni endgültig unter Dach und Fach sein soll. An dem Treffen nimmt auch Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) teil. Nach einer Verständigung der EU-Staaten sollen 30 Prozent der Direktzahlungen an die Bauern künftig an Umweltauflagen geknüpft werden.

Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) wird die Tagung mit einer Kundgebung und einer Traktorrundfahrt begleiten. Die Landwirte wollen in Berchtesgaden ihre Forderung nach höheren Erzeugerpreisen und einer besseren Steuerung der Milchproduktion erneuern. »Wir wollen schon ein deutliches Zeichen setzen«, kündigte der BDM-Vorsitzende Romuald Schaber an.

Mit durchschnittlich 33 Cent je Kilo liege der Milchpreis derzeit um etwa 15 Cent unter einem auskömmlichen Niveau. »Um Rücklagen bilden zu können, brauchen wir ab sofort 50 Cent, das wird auch jetzt in Berchtesgaden und in Zukunft unsere Forderung sein«, sagte Schaber.

Die deutschen Milchviehalter sprechen sich ferner für eine bessere Steuerung für die Milchproduktion aus. Es solle keine Milch mehr produziert mehr produziert werden, die nicht gebraucht wird, sagte Christian Karp, BDM-Landesteamleiter in Mecklenburg Vorpommern. »Wir wollen eine Branchenregelung«. Denkbar sei die Einrichtung einer Milchmonitoringstelle in Brüssel, die Trends auf dem Milchmarkt rechtzeitig erkennt und die Entwicklung steuert. Das könne - wie in den USA - durch eine Abschlagsprämie für die Bauern geschehen, die freiwillig weniger Milch produzieren.

Die vier Länderagrarminister der Grünen wollen in Berchtesgaden ihre Position zur Landwirtschaftspolitik darlegen. Sie kündigten »fünf spannende Grünen-Basisbotschaften« an.

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