Ist Riester-Rente vererbbar?
Bei der Antwort auf diese Frage muss man zwischen privat angespartem Kapital und Zufluss durch den Staat unterscheiden. So ist der Erbe bei allen Anlageformen verpflichtet, die staatliche Förderung zurückzuzahlen. Das angesparte Kapital hingegen ist grundsätzlich vererbbar.
Eine Ausnahme macht der Gesetzgeber bei Ehepaaren: Hinterbliebene Ehegatten können ohne Rückzahlung der Förderung und ohne steuerliche Nachteile das angesparte Vorsorgekapital ihres verstorbenen Partners auf ihre eigene Altersvorsorge übertragen.
Was passiert aber beispielsweise bei einer geförderten privaten Rentenversicherung, wenn der Partner nach Beginn der Rentenzahlung stirbt? Eine Vererbung der restlichen Rente ist generell nicht möglich. Das Geld aus dem Versicherungsvertrag fällt beim Tod des Versicherten in der Regel der Versicherung zu. Deshalb bietet die Branche ihren Kunden beim Abschluss eines Vertrages die Option auf eine Rentengarantie an.
In diesem Fall erhält der Ehepartner beziehungsweise die im Vertrag benannte »begünstigte Person« die angesparte Rente monatlich weiter ausgezahlt. Wie lange, hängt vom vereinbarten Garantiezeitraum ab. Dieser kann fünf, zehn oder zwanzig Jahre betragen. Die Versicherungsunternehmen haben dabei vielfältige Varianten. Wissen muss man allerdings, dass die Rentengarantie die Höhe der ausgezahlten Monatsrente etwas schmälert. Dabei steigt die Differenz zur Rente ohne Garantie mit der Länge der Garantiezeit.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Der Versicherte selbst erhält seine Rente bis zum Lebensende, unabhängig davon, welche Rentengarantiezeit er für seine Erben oder »Begünstigten« vereinbart hat.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.