Werbung

Bürgschaft ist unbegrenzt

Mietschulden

  • Lesedauer: 1 Min.
Verwandte und Freunde können für die Mietzahlungen eines Mieters unbegrenzt bürgen. Eine Begrenzung auf drei Monate, wie sie nach dem Gesetz für Kautionszahlungen gilt, sei hier irrelevant, entschied am 10. April 2013 der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe (Az. VIII ZR 379/12).

Im Rechtsstreit nahm es ein Mieter aus Mannheim mit seinen Mietzahlungen nicht so genau. Als er dem Vermieter für Juli und August 2007 die Miete in Höhe von 350 Euro monatlich zuzüglich 95 Euro Nebenkosten schuldig blieb, wurde ihm die Kündigung angedroht.

Als der Mieter jedoch seine Schwester als Bürgen präsentierte, ließ sich der Vermieter zur Fortsetzung des Mietverhältnisses überreden. Doch der Mieter zahlte auch in der Folgezeit keine Miete. Insgesamt kamen so knapp 6500 Euro zusammen.

Der Vermieter fordert nun das Geld sowie die darin nicht enthaltenen Mieten für die Monate August und September 2009 von der Schwester ein. Die Schwester hielt die Forderung für viel zu hoch. Nach den gesetzlichen Bestimmungen dürfe ein Vermieter nur für höchstens drei Monatsmieten eine Sicherheit verlangen.

Der BGH urteilte, dass diese Vorschrift zur Begrenzung der Mietkautionshöhe nur für den Mieter selbst gilt. Bei Bürgschaften von dritten Personen gebe es keine Begrenzung. Der Bürge könne lediglich vorab die maximale Höhe der Bürgschaft festlegen. Dies sei hier aber nicht geschehen. epd/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -