Werbung

Aigner in Aktion

Grit Gernhardt über Anspruch und Wirklichkeit in Aigners Ministerium

  • Grit Gernhardt
  • Lesedauer: 1 Min.

Sie ist die Ministerin der Ankündigungen: Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner. Kaum wurde irgendwo in Europa Pferdefleisch in der Lasagne oder Dioxin in - womöglich auch noch falsch deklarierten - Hühnereiern gefunden, schon schüttelte ihr Ministerium neue Nationale Aktionspläne aus dem Ärmel. Praktische Konsequenzen hatten die kaum, sie waren aber schön formuliert und verbreiteten den Eindruck, Aigner täte etwas für den Schutz der Verbraucher vor den Machenschaften der Nahrungsmittelkonzerne. In Wahrheit agiert sie seit ihrem Amtsantritt im Oktober 2008 ziemlich eindeutig im Sinne der Großindustrie. Sogar die ambitionierten Reformpläne des EU-Agrarkommissars Dacian Cioloş verwässerte sie, indem sie gegen geplante Auflagen für die industrielle Landwirtschaft Sturm lief.

Handfeste Erfolge für die Verbraucher lassen sich in Aigners Amtszeit dagegen kaum ausmachen: Der Beipackzettel für Bankprodukte wurde unter ihrer Regie zwar zur Pflicht erhoben, in der Praxis informieren die Geldhäuser ihre Kunden aber weiterhin nur unzureichend über Risiken von Geldanlagen. Die Verbraucherzentralen klagen bundesweit über mangelnde finanzielle Ausstattung, zudem fehlen hunderte Lebensmittelkontrolleure und Betriebsprüfer. Dass Aigner diese Probleme in ihren verbleibenden vier Monaten als Bundesministerin noch anpacken wird, ist unwahrscheinlich. Aber einen weiteren Aktionsplan könnte sie vor der Bundestagswahl vielleicht noch schaffen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.