Jan Ulrich verteidigt Blutdoping: Wollte Chancengleichheit
Ehemaliger Berufsradfahrer bestreitet Betrug: »Habe nichts genommen, was die anderen nicht auch genommen haben«
Berlin (nd). Der frühere Berufsradfahrer und Tour-de-France-Sieger Jan Ullrich hat in einem Interview zugegeben, mit Hilfe des spanischen Doping-Arztes Eufemiano Fuentes gedopt zu haben. „Ja, ich habe Fuentes-Behandlungen in Anspruch genommen“, sagte der 39-Jährige gegenüber dem „Focus“, wobei er bestritt, andere Dopingmittel verwendet zu haben als sein Eigenblut. „Das Thema ist für mich abgehakt“, sagte Ulrich. „Ich will nur noch nach vorne schauen und nie wieder zurück.“
Zur Erklärung äußerte Ulrich, er habe nicht betrogen, sondern für Chancengleichheit sorgen wollen. „Fast jeder hat damals leistungssteigernde Substanzen genommen. Ich habe nichts genommen, was die anderen nicht auch genommen haben. Betrug fängt für mich dann an, wenn ich mir einen Vorteil verschaffe. Dem war nicht so. Ich wollte für Chancengleichheit sorgen.“ Er habe sich damit selbst am meisten geschadet, erklärte Ulrich weiter und verwies dazu auf sein „Ansehen in der Öffentlichkeit und mögliche gesundheitliche Folgen“.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.