Werbung

Ecuador will es schriftlich

USA drängen vorsorglich auf Auslieferung

  • Jürgen Vogt, Buenos Aires
  • Lesedauer: 2 Min.
Rätselraten über die Ankunft von Edward Snowden in Ecuador hielt dort an. Auch Venezuela ist im Gespräch.

Edward Snowden, der Abhöraktionen der USA und Großbritanniens öffentlich machte, befand sich gestern Abend offenbar noch im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo. Er hatte in Ecuador politisches Asyl beantragt, wollte angeblich über Kuba nach Ecuador reisen. Die USA nahmen mit der Regierung in Quito Kontakt wegen einer Auslieferung des nach ihrer Auffassung Spions und Verräters auf.

Ja, das US-Außenministerium habe der Regierung eine Mitteilung geschickt, bestätigte Ecuadors Außenminister Ricardo Patiño, der sich gegenwärtig in Hanoi aufhält, der vietnamesischen Presse am Dienstag. Diese sei aber bisher nur mündlich erfolgt, er habe deshalb um eine schriftliche Mitteilung gebeten, »um sie in Betracht ziehen zu können, wenn wir den Asylantrag von Herrn Snowden analysieren«, so Patiño.

Den Zorn der US-Regierung hat sich Ecuador im Fall Snowden ohnehin schon zugezogen. Nach Aussagen des in der Londoner Botschaft von Ecuador im Asyl festsitzenden WikiLeaks-Mitbegründers Julian Assange hat die ecuadorianische Regierung die Ausreise Snowdens aus Hongkong mit einem von ihr ausgestellten »vorübergehenden Dokument als Flüchtling« erst möglich gemacht.

Sollte ihm in Ecuador kein politisches Asyl gewährt werden, könnte Snowden auch einen Antrag in Venezuela stellen. Offiziell habe sein Land bisher nichts erhalten, sagte Venezuelas Präsident Nicolás Maduro. »Für die Information, die er verbreitet hat, müsste Snowden weltweit humanitär behandelt werden«, sagte er.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -