BND wusste wohl mehr als bisher zugegeben

Snowden laut Medienbericht: Zusammenarbeit zwischen der NSA und BND intensiver als bislang bekannt

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (dpa/nd). Die Abhöraktivitäten des US-Geimdienstes NSA wurden nach Angaben des IT-Spezialisten Edward Snowden auch von deutschen Behörden gedeckt. Die NSA-Leute steckten »unter einer Decke mit den Deutschen«, sagte Snowden in einem per E-Mail geführten Interview, das der »Spiegel« jetzt veröffentlichte. Der US-Chiffrier-Experte Jacob Appelbaum und die Dokumentarfilmerin Laura Poitras hatten ihre Fragen in verschlüsselten E-Mails gestellt, kurz bevor Snowden Anfang Juni als Whistleblower weltweit bekannt wurde.

Die Zusammenarbeit sei so organisiert worden, dass Behörden anderer Länder »ihr politisches Führungspersonal vor dem Backlash schützen« konnten, berichtete der frühere NSA-Mitarbeiter. »Wir warnen die anderen, wenn jemand, den wir packen wollen, einen ihrer Flughäfen benutzt - und die liefern ihn uns dann aus«, schilderte er das gängige Vorgehen, wenn auf Grundlage einer Ausspähung ein Verdächtiger festgenommen werden sollte. »Die anderen Behörden fragen uns nicht, woher wir die Hinweise haben, und wir fragen sie nach nichts.« So müssten auch Politiker keine Verantwortung übernehmen, falls herauskommen sollte, wie »massiv die Privatsphäre von Menschen missachtet wird«.

Nach »Spiegel«-Recherchen ist die Zusammenarbeit zwischen der NSA und dem Bundesnachrichtendienst (BND) intensiver als bislang bekannt. So habe die NSA die Analyse-Werkzeuge für den Lauschangriff des BND auf ausländische Datenströme geliefert, die durch Deutschland führen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -