Steigende private Konsumausgaben

Wohnkosten

  • Lesedauer: 2 Min.
Wohnen, Haushaltsenergie und Wasser machen einen immer größeren Teil der privaten Konsumausgaben in Deutschland aus. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts legte der Anteil dieser Kosten in den vergangenen zwanzig Jahren um 23,8 Prozent zu, was eine Summe von 352 Milliarden Euro entspricht, wie der Infodienst Bauen und Finanzieren der LBS informiert. Mit einer abbezahlten Immobilie fallen die Kosten geringer aus.

Die Haushalte müssen immer mehr Geld fürs Wohnen veranschlagen. Der Anteil der Wohn- und Wohnnebenkosten am gesamten Konsum steigt seit Jahrzehnten: Entfielen im Jahr 1992 mit fast 180 Milliarden Euro noch 19,7 Prozent der Konsumausgaben auf Wohnen, Energie und Wasser, waren es 2012 mit 352 Milliarden Euro bereits 24,4 Prozent - eine Zunahme von fast einem Viertel.

Insgesamt gaben die Haushalte im vergangenen Jahr 1,44 Billionen Euro für Konsumzwecke wie Nahrung, Kleidung oder Wohnen aus.

Wohnkosten in Europa

1. Dänemark 29,1 %

2. Schweden 26,9 %

2. Finnland 26,9 %

4. Tschechien 26,5 %

5. Slowakei 25,5 %

6. Frankreich 25,1 %

7. Lettland 24,8 %

8. Deutschland 24,4 %

9. Polen 24,3 %

10. Großbritannien 24,0 %

EU-Durchschnitt: 23,6 %

Stand: 2011

Quelle: www.lbs.de/presse

 

Nicht nur Kostensteigerungen bei Öl, Gas und Strom tragen zum höheren Wohnkostenanteil bei - auch die Nettokaltmieten inklusive Betriebskosten haben in den vergangenen 20 Jahren im bundesweiten Durchschnitt um fast 57 Prozent zugelegt.

Diese Entwicklung hat zwar seit der Jahrtausendwende merklich an Dynamik verloren, eine Trendwende lässt sich daraus aber nicht ableiten.

Die »Wohneigentümer sind gegenüber den Mietern deutlich im Vorteil: Den steigenden Ener- giepreisen können sie mit einer Modernisierung begegnen, und von Mieterhöhungen sind sie nicht betroffen«, sagt Gregor Schneider von der LBS.

Ist die Immobilie abbezahlt, sinken die Wohnkosten deutlich, da nur noch Nebenkosten anfallen. So wenden Wohneigentümer ab 60 Jahren für die Wohnkosten ohne Energie und Wasser noch maximal 12 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens auf - bei Mietern sind es fast 30 Prozent.

»Dieser Effekt macht sich besonders im Ruhestand bemerkbar, da die Renten im Vergleich zum letzten Gehalt in der Regel erheblich geringer ausfallen«, so Gregor Schneider.

Derzeit erhalten Rentner durchschnittlich 740 Euro aus der gesetzlichen Rentenkasse - ohne eine Mietzahlung bleibt davon deutlich mehr Geld im eigenen Geldbeutel.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.