Eigentor

Olaf Standke über die Angst der US-Republikaner vor Hillary Clinton

  • Lesedauer: 1 Min.

Hillary Clinton im Film, das gab es in gewisser Weise schon, in der Hollywood-Umsetzung des Bestsellers »Primary Colours« (deutscher Titel »Mit aller Macht«), für den Bill Clinton und sein erster Präsidentschaftswahlkampf bei aller Fiktion als Vorlage dienten. Doch nun soll die spätere First Lady und inzwischen ehemalige Außenministerin gleich in mehreren Produktionen die Hauptrolle spielen, und das treibt die Republikaner auf die Barrikaden.

Obwohl die nächste Präsidentenwahl erst 2016 ansteht und Clinton bisher bei allen Spekulationen über ein erneutes Antreten nach ihrer Niederlage gegen Barack Obama bei den Vorwahlen der Demokraten vor fünf Jahren abwiegelt und zur Zeit lieber Geld als fürstlich bezahlte Rednerin verdient - die Furcht bei den Konservativen vor einem Sinneswandel scheint so groß, dass die selbst ernannten Gralshüter der Meinungs- und Informationsfreiheit allüberall auf der Welt massiv politisch in den eigenen Medienbetrieb eingreifen wollen. Sollten CNN und NBC ihre Pläne für Dokumentarfilme über »eine der einflussreichsten Frauen in der amerikanischen Politik« wahr machen, sei das Werbung für eine »im Werden begriffene Kampagne«. Die Republikaner drohen als Antwort mit dem Boykott von Vorwahl-Debatten. Im Fußball wäre das wohl die Ankündigung, den Gegner mit einem Eigentor zu bestrafen.

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