Schwein mit Davidstern

Kritik an Roger Waters

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Deutschland-Tournee von »Pink Floyd«-Frontmann Roger Waters mit der Bühnenshow »The Wall« wird von Teilen der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland scharf kritisiert. Bei der Bühnenshow des alten Pink Floyd-Klassikers lässt Waters unter anderem ein Schwein mit Davidstern in den Bühnenhimmel aufsteigen. Damit greife der britische Rocksänger auf alte Symboliken zurück, kritisierte das Berliner Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JDFA) am Dienstag in der Bundeshauptstadt.

Das Schwein, das im Judentum nicht-koscher ist, sei schon im Mittelalter für antijüdische Hetzbilder benutzt worden.

»Die Benutzung antisemitischer Bilder, noch dazu an einem historisch hoch sensiblen Ort wie dem Olympiastadion, sprengt die künstlerische Freiheit«, erklärte die Vorsitzende des Forums, die frühere Berliner Gemeindevorsitzende Lala Süsskind: »Wir sollten dem eine klare Absage erteilen, nicht nur durch jüdische Organisationen.«

Die Jüdische Gemeinde in Düsseldorf rief zum Boykott des Konzertes auf. Dort wird Waters am Freitag mit seiner Bühnenshow gastieren. Der Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde, Michael Szentei-Heise, nannte Waters einen »geistiger Brandstifter, für den es in unserer Stadt kein Forum geben darf«.

Rogers verteidigte nach Angaben des Jüdischen Forums auf Facebook die Verwendung des Davidsterns auf dem Schwein und betonte, dass er auch andere Symbole in dieser Form präsentiere. Er beschreibe seine Show als »antikolonial, pro freiheitlich, pro Dialog, pro Frieden, anti-autoritär, antifaschistisch«.

Am Mittwoch tritt Rogers im Berliner Olympiastadion auf. Am Dienstag gab er an der East Side Gallery ein Statement ab, mit dem er den Protest gegen deren Bebauung der East Side Gallery unterstützte. epd/nd

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