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USA weisen drei Diplomaten Venezuelas aus

Zuvor hatte Caracas drei Vertreter Washingtons des Landes verwiesen - wegen angeblicher Beihilfe zur Sabotage / Präsident Maduro: »Yankees, go home!«

  • Lesedauer: 3 Min.

Caracas (Agenturen/nd). Zwischen Venezuela und den USA haben die politischen Spannungen erneut zugenommen. Nach der Ausweisung dreier US-Diplomaten aus Venezuela hat die Regierung in Washington ihrerseits den Geschäftsträger des Landes in den USA, Calixto Ortega Rios, ausgewiesen. Zudem seien zwei weitere Diplomaten des Landes verwiesen worden, teilten die Außenministerien in Washington und Caracas am späten Dienstag mit.

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hatte den Diplomaten Kelly Keiderling, Elizabeth Hunderland und David Mutt vorgeworfen, sich mit Angehörigen der »extremen Rechten« in Venezuela getroffen, diese finanziert und ermutigt zu haben. Dafür gebe es »genügend« Beweise, sagte der Präsident bei einer Armeeveranstaltung - und: »Yankees, go home! Raus aus Venezuela!« Die drei Vertreter hätten 48 Stunden Zeit, das Land zu verlassen.

Die US-Diplomaten hätten nicht nur die Opposition finanziert, sondern mit ihr auch Pläne geschmiedet, die Wirtschaft und die Stromversorgung des Landes zu sabotieren. Wie das Portal amerika21.de berichtet, gehe es um den konkreten Vorwurf, die US-Diplomaten hätten sich im Bundesstaat Bolívar mit oppositionellen Politikern und Gewerkschaftern getroffen und »Verschwörungsaktivitäten« durchgeführt sowie weitere geplant zu haben. Präsident Maduro habe darüber hinaus die Justizbehörden beauftragt, gegen Gewerkschaftsführer und rechte Politiker zu ermitteln.

Maduro fügte hinzu, er werde »es nicht zulassen, dass eine imperialistische Regierung« Sabotageakte in Venezuela finanziell unterstütze. Venezuelas Bevölkerung leidet seit Jahren immer wieder unter Stromausfällen. In den vergangenen Monaten gab es auch Engpässe bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln. Die sozialistische Regierung warf der Opposition die Planung von Sabotageakten vor.

»Wir weisen die Anschuldigungen der venezolanischen Regierung vollständig zurück«, sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Jen Psaki. Treffen mit Oppositionspolitikern seien ein »normaler diplomatischer Dialog« gewesen. Der Schritt Venezuelas sei »bedauernswert«.

Die Beziehungen zwischen den USA und Venezuela sind schon seit der Amtszeit von Maduros verstorbenem Vorgänger Hugo Chávez äußerst angespannt. Seit dem Jahr 2010 gibt es in den Ländern keinen Botschafter des jeweiligen anderen Staats mehr, ranghöchste Diplomaten sind die Geschäftsträger. Venezuela hatte im März zwei Militärattachés ausgewiesen, worauf die USA zwei venezolanische Diplomaten des Landes verwiesen. Kürzlich hatten dann die USA vorübergehend die Überflugrechte für eine Maschine mit Maduro an Bord verweigert.

Medienberichten zufolge sagte Maduro, Venezuela habe derzeit kein Interesse an freundlichen Beziehungen zu den USA. Zwar schloss der Präsident »künftige Berührungspunkte« nicht aus, doch er forderte auch, dass Washington erst die Versuche abstellen müsse, sein Land zu destabilisieren.

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