Teurer wohnen

Bernd Kammer über Steuern und Mieten

  • Lesedauer: 1 Min.

Verkehrte Welt: Der Senat erhöht die Grunderwerbssteuer, und Immobilienverbände warnen vor steigenden Mieten. Da sich der Kauf der Wohnungen verteuere, müssten diese Kosten halt dadurch wieder hereingeholt werden. Und weil in Schleswig-Holstein ab kommendem Jahr sogar 6,5 Prozent Steuer fällig werden, spricht die Bundesarbeitsgemeinschaft der Immobilienwirtschaft bereits von einem »Wettbewerb um die höchsten Steuersätze«.

Schade, das Berlin in diesem also nicht Spitze ist. Denn die Mehreinnahmen könnte die Stadt gut gebrauchen, zum Beispiel, um mehr bezahlbare Sozialwohnungen zu bauen. Die fehlen dramatisch, teure Wohnungen gibt es dagegen schon genug. Und dafür ist nicht die Grunderwerbssteuer verantwortlich, obwohl sie in Berlin schon im vergangenen Jahr um ein halbes Prozent angehoben wurde. Auf die Miethöhe dürften die Steuererhöhungen eher geringen Einfluss haben. So wie leider auch das derzeit günstige Kreditniveau. Jedenfalls hat man noch nichts davon gehört, dass wegen der noch nie dagewesenen niedrigen Zinsen die Mieten gesunken sind.

Was das Wohnen wirklich teuer macht, ist die Marktlage. Und da ist in der Tat auch künftig nichts Gutes zu erwarten, weil die Nachfrage weiter zunimmt und das Angebot übersteigt.

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