Linksfraktion will Oppositionsprogramm vorlegen

Klausur in Bersteland: Gysi soll alleiniger Fraktionschef bleiben - »wollen die Bundesregierung konfrontieren«

  • Lesedauer: 2 Min.

Bersteland (Agenturen/nd). Die Bundestagsfraktion der Linken will am Mittwoch ihren neuen Vorstand wählen. Nach einem Vorschlag der engeren Führung soll Gregor Gysi für weitere zwei Jahre alleiniger Vorsitzender bleiben. Sahra Wagenknecht, die Ambitionen auf ein Amt an Gysis Seite hatte, soll einzige »erste Stellvertreterin« werden. Am Nachmittag will die neue Fraktionsführung vor der Presse zudem über weitere Ergebnisse der Klausur der Abgeordneten im brandenburgischen Bersteland informieren.

Die Linkspartei konnte bei der Bundestagswahl knapp drittstärkste Fraktion werden, sie ist nun mit 64 Abgeordneten im Parlament vertreten. Berichten zufolge werden bei der Klausur auch sechs weitere Stellvertreter benannt, die auch für die einzelnen Fachbereiche der Fraktion zuständig werden. Hierbei seien unter anderem der frühere Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch und Ex-Parteichef Klaus Ernst vorgesehen.

Ernst sagte in der »Tageszeitung« zu den Diskussionen über die Doppelspitze in der Linksfraktion, es gebe »die Einsicht, dass man sich braucht. Und dass man inhaltlich weitgehend einig ist«. Ernst sagte weiter, Grüne, SPD und Union hätten »bei der Regulierung des Arbeitsmarktes, auch bei der Steuerpolitik« Ideen von der Linkspartei übernommen.

Die Linksfraktion will zudem den politischen Start in die neue Legislatur vorbereiten. Dazu ist auch ein 100-Tage-Oppositionsprogramm geplant. Gysi hatte unmittelbar nach der Wahl angekündigt, die Linksfraktion werde »die kommende Bundesregierung mit unseren zentralen Forderungen, für die wir im Wahlkampf geworben haben, mit einem 100-Tage-Oppositionsprogramm konfrontieren«.

Die Klausur hatte am Dienstag mit einer Debatte über die Aufgaben der neuen Fraktion »in den nach den Wahlen 2013 entstandenen politischen Konstellationen und Kräfteverhältnissen« begonnen, wie es bei der Linksfraktion hieß.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.