Hoffen auf Kompromiss
USA: Gerangel um Etat wird versöhnlicher
Washington. Kurz vor der drohenden Zahlungsunfähigkeit der USA zeichnet sich im Gerangel um die Finanzen ein erster Kompromiss ab. Spitzenvertreter von Republikanern und Demokraten arbeiteten gemeinsam an einer Übergangslösung, die den Streit um das Schuldenlimit und den Etat für das laufende Haushaltsjahr vorerst entschärfen könnte. Die Lager schlugen überraschend versöhnliche Töne an. Die Hoffnung auf Einigung gab den Aktienmärkten Auftrieb. Der Internationale Währungsfonds warnte die US-Regierung vor einer Eskalation des Streits.
Die Zeit für einen Kompromiss drängt, denn bis Donnerstag muss die Schuldenobergrenze von derzeit 16,7 Billionen Dollar angehoben werden. Sonst kann die weltgrößte Volkswirtschaft keine neuen Schulden aufnehmen und droht, spätestens Anfang November in die Zahlungsunfähigkeit abzurutschen - mit verheerenden Folgen für die US-Wirtschaft und die Finanzmärkte. Zudem ist die öffentliche Verwaltung des Landes seit zwei Wochen stillgelegt, weil die Regierung ohne verabschiedeten Haushalt arbeitet.
Der jüngste Vorschlag sieht US-Medienberichten zufolge vor, die Regierung bis 15. Januar zu finanzieren und das Schuldenlimit bis 7. Februar anzuheben. Zunächst war das Datum 15. Februar genannt worden. Zudem würden kleinere Änderungen an Präsident Barack Obamas Gesundheitsreform vorgenommen, die bereits in Kraft getreten ist. Die großen Zentralbanken rund um den Globus schmieden gleichwohl Notfallpläne für eine mögliche Pleite der USA. dpa/nd
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