Migranten im Alltag diskriminiert

Jeder vierte Deutsch-Türke wurde beschimpft

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Berlin. Türkischstämmige Migranten in Deutschland sehen sich nach einer Umfrage häufig mit Alltagsrassismus konfrontiert. In der Befragung des Info-Instituts habe fast jeder vierte angegeben, wegen seines türkischen Aussehens in der Öffentlichkeit bereits beschimpft worden zu sein, berichtete am Montag der Rundfunk Berlin-Brandenburg, der die Untersuchung in Auftrag gegeben hatte.

19 Prozent der 1011 Befragten über 15 Jahren glauben, wegen ihres türkischen Namens oder Aussehens keinen Arbeits- oder Ausbildungsplatz bekommen zu haben, wie aus der Studie hervorgeht. Jeder zehnte Befragte gab an, wegen seiner »türkischen Abstammung« bereits körperlich angegriffen worden zu sein. Bei den 15- bis 29-Jährigen waren es sogar doppelt so viele. Angst um die eigene Sicherheit in der Öffentlichkeit äußerten 14 Prozent.

Besonders besorgniserregend ist den Studienautoren zufolge, dass mit den jüngeren und gebildeten Deutsch-Türken vor allem diejenigen Diskriminierung erfahren, die ein aktiver Teil der Gesellschaft sein wollen. Während lediglich zehn Prozent der Befragten ohne beziehungsweise mit einem niedrigen Schulabschluss sagten, sie seien wegen ihres türkischen Namens bei einer Bewerbung abgelehnt worden, waren es bei den Befragten mit einem hohen Schulabschluss 30 Prozent.

Es gebe jedoch auch einen »deutlich positiven Trend«: Im Vergleich zu den Vorjahren hätten die Diskriminierungserfahrungen spürbar abgenommen, hieß es. Agenturen/nd

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