Erster »Wal-Mart« eröffnet
Acht weitere Warenhäuser »in konkreter Planung« Von Tobias Schulze
Mit der Ankündigung, weiter expandieren zu wollen, eröffnete gestern der Geschäftsführer von Wal-Mart Deutschland, Volker Barth, das erste »Wal-Mart Super center« in Berlin. Das Areal an der Karl- Marx Straße in Neukölln mit ca. 10 000 Quadratmetern Verkaufsfläche bietet insgesamt 250 Menschen Arbeit. 215 entstammen der Belegschaft des Inter spar-Warenhauses an gleicher Stelle, das von dem amerikanischen Handelsriesen übernommen wurde.
Im Sortiment kaum unterschiedlich von anderen Centern dieser Art, möchte sich Wal-Mart vor allem mit freundlichen Mitarbeitern und besonderer Qualität in den Frische-Produkten wie Obst, Gemüse und Fleischwaren profilieren. Die deutschen Filialen sollen, so Barth, vom Dienstleistungs-Know-how der amerikanischen Muttergesellschaft profitieren. Ungewöhnlich ist beispielsweise, dass auf den Namensschildern der Mitarbeiter nur die Vornamen in lesbarer Größe zu finden sind oder dass Mitarbeiter in die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen von Filiale und Abteilung eingeweiht werden sollen, um Teamgeist zu fördern.
Mit Gewinn rechnet die Filialleitung in Neukölln erst Ende nächsten Jahres, da in Deutschland mit starkem Wettbewerb im Lebensmittelbereich die Renditen deutlich niedriger ausfallen als beispielsweise in Großbritannien oder in den USA. An diesem Wettbewerb ist der Konzern aller dings nicht ganz unbeteiligt. Er vor allem wird verantwortlich gemacht für den ruinösen Preiskampf unter den deutschen Einzelhandelsketten.
Barth ist zuversichtlich, dass das Konzept von Wal-Mart auch in Berlin funktioniert. 95 deutsche Filialen gibt es bereits, acht davon im Osten. Die Unternehmensführung strebt eine zweistellige Anzahl der Filialen in Berlin an, acht Standorte seien »in konkreter Planung«. Auf die grüne Wiese wolle man nicht bauen, sondern städtische Infrastruktur einbinden. Genaueres sagte Volker Barth nicht, lächelte jedoch viel sagend, als er nach möglichen Standorten, zum Beispiel nach dem ehemaligen Schlachthofgelände an der Landsberger Allee gefragt wurde.
Über das Internet wird das Unternehmen den angestammten Supermarktketten noch keine Konkurrenz machen, er klärte Barth. Diese Form des Verkaufes sei logistisch sehr schwierig zu bewerkstelligen.
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