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Schnurstracks nach Peking

Die Bahnrad-WM in Bordeaux, die heute beginnt, bildet für die BDR-Fahrer nur eine Zwischenstation für Olympia 2008

Wenn nicht gerade Olympia ist, berichten nur Spartensender wie Eurosport über die Bahnradsportler, deren WM heute in Bordeaux beginnt. Für die 20 Fahrer des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) geht es bis Ostersonntag vor allem darum, die zwei Titel der WM 2005 in Los Angeles zu verteidigen und weitere gute Resultate einzufahren: um bei der Dominanz der Straßenprofis nicht noch mehr ins Hintertreffen zu geraten und um gut aufgestellt zu sein, wenn das nächste Mal olympisches Schweinwerferlicht auf sie fällt, 2008 bei den Spielen in Peking. »Die Titelverteidigung ist unser Ziel«, sagt BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer und hofft auf starke Auftritte seiner Weltmeister Robert Bartko (Einerverfolgung) und René Wolff (Sprint). Vor allem aber gilt es, den sechsten Platz von Los Angeles in der Königsdisziplin des Bahnradsports, der Mannschaftsverfolgung, wettzumachen: Mit dem Potsdamer Doppelolympiasieger Robert Bartko (30) sollen im Alt-Jung-Mix die Berliner Guido Fulst (35), Robert Bengsch (22) und der Heilbronner Leif Lampater (23) »mindestens unter die ersten Vier« (Bremer), also bis ins Halbfinale kommen. Ob Bartko morgen seinen Titel in der Einerverfolgung verteidigen kann, ist ungewiss. Sein Kopf ist nicht frei: Zum einen erwartet seine Lebensgefährtin Peggy dieser Tage das zweite Kind, außerdem ist der Hauptsponsor seines Bahn-Profi-Teams »US Financial« mit einer fünfstelligen Summe in Zahlungsrückstand. Noch dazu ist Bartko seit dem Sommer kein Einzelrennen mehr gefahren. Doch er ist ein Ausnahmeathlet: »Eine Medaille strebe ich natürlich an«, sagt der Einer-Weltmeister von 2005. Ähnlich lautet die Zielsetzung des Erfurters René Wolff (28). »Im Sprint ist die Titelverteidigung ganz klar das Ziel«, kündigte er an. Dennoch ist Bordeaux für ihn nur eine Zwischenstation auf dem Weg zu Olympia: »Ich will 2008 Olympiasieger werden und dann aufhören«, verkündete unlängst der Teamsprint-Olympiasieger von Athen 2004, der im kommenden Semester seinen Bachelor-Abschluss in Philosophie und Literatur macht und von daher als Intellektueller unter den Radsportlern gilt. Die Spiele bleiben das Maß der Dinge, für Bahnradsportler wie fürs Fernsehen.
Donnerstag 18.35: 500 m Zeitfahren F 19.25: 3000 m Einerverfolgung F 20.00: Teamsprint M 20.10: Punktefahren M Freitag 18.45: Punktefahren F 19.20: 4000 m Einerverfolgung M 20.10: Keirin M 20.20: 1000 m Zeitfahren M Samstag 15.45: Scratch M 17.15: Sprint F 17.25: 4000 m Mannschaftsverfolgung M Sonntag 14.30: Scratch F 15.50: Sprint M 16.00: Madison M 17.25: Keirin F.
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