Hondo und Cooke gelten als Favoriten

58. Friedensfahrt: Heute startet im österreichischen Linz das 144-köpfige Fahrerfeld der 18 Teams

Eine Vielzahl von großen Namen hat die 58. Friedensfahrt, die heute im österreichischen Linz gestartet wird, nicht zu bieten. Gestern beispielsweise teilten die Veranstalter des Course de la Paix mit, dass der polnische Rennstall Intel Action nun Bartosz Huzarski (Polen) nachgemeldet habe.
Immerhin: 2003 startete der Pole auf der 214 km langen Etappe von Lübben nach Naumburg nach 12 km einen Ausreißversuch und konnte bis zum Ende nicht mehr gestellt werden. 202 km Alleinritt bedeuteten einen FF-Rekord, Huzarski wurde später 17. und gewann das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers. Heute ist er 25 und kaum berühmter als bei seinem Husaren-Ritt vor drei Jahren, aber wenigstens ist er ein Teil Friedensfahrt-Geschichte.
Die Friedensfahrt 2006 muss nach dem Ausfall 2005 wieder kleinere Brötchen backen: Ein polnischer Nobody muss für Schlagzeilen herhalten.
Außer dem Doping-Ertappten, per einstweiliger Verfügung startberechtigten Danilo Hondo aus Cottbus sowie dem Gewinner des Grünen Trikots bei der Tour de France von 2003, Baden Cooke (Australien), Klassiker-Spezialist Bo Hamburger (Dänemark) und Bahnvierer-Weltmeister Sebastian Siedler (Erfurt) vom einzigen ProTour-Team Milram fehlt es dem Starterfeld aus 18 Teams à acht Fahrern an Prominenz. Friedensfahrt-Direktor Herbert Notter nimmts gelassen: »Wir sind nur noch zweite Liga, das muss man auch mal anerkennen«, sagt der Schweizer.
Nicht wenige rechnen damit, dass der Ex-Gerolsteiner-Sprinter Danilo Hondo, der momentan für das nur drittklassige Lamonta-Team fährt, ein Favorit für die Gesamtwertung ist, weil die acht Etappen über knapp 1300 Kilometer insgesamt nicht so schwer sind und mit den Zeitgutschriften aus Prämiensprints und Etappenankünften auch in der Gesamtwertung ordentlich an Zeit gewonnen werden kann. Zudem fehlt ein Zeitfahren.
Besonders die fünfte Etappe aber, bei der das Peloton auf 141 Kilometern von Bilina in Tschechien nach Altenberg im Erzgebirge reichlich Anstiege zu bewältigen hat, dürfte für einen Sprinter wie Hondo zum Gradmesser werden. »Hier wechselt das Gelbe Trikot«, glaubt Ex-DDR-Friedensfahrtkapitän Thomas Barth aus Gera, der mittlerweile die Organisation der Fahrt in Deutschland leitet.
Das Gelbe Trikot wird von Skoda Tschechien gesponsert. Der Hauptgeldgeber bestimmte auch die neue Route über Österreich. Das traditionelle Teilnehmerland Polen wird nicht durchfahren.
Heute wird sich zwischen Linz und Schrems zeigen, ob die Österreicher, im Herbst in Salzburg Ausrichter der Straßen-WM, auch für Fahrer wie Hondo und andere an die Straße kommen. Seite 2

FF am Wochenende
1. Etappe:
Linz - Schrems über 139 Kilometer: nach Anfangsaufstieg größtenteils flach, 2 Sprintwertungen nach 37 km und 117 km.
2. Etappe: Schrems - Ceske Budejovice über 177 km, 3 Sprintwertungen bei 47, 82 und 148 km, Bergwertung 2. Kategorie bei 166 km.
Im TV: Kurzberichte bei »mdr aktuell«.
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