Das Kind im Mutterschutz

Zahlung von Kindergeld an Opa rechtens

  • Lesedauer: 1 Min.

Für Kinder, die während der Suche nach einem Ausbildungsplatz schwanger werden, können die Eltern während der Mutterschutzzeit Kindergeld beanspruchen. Entscheidet sich das Kind aber anschließend für eine Elternzeit, fällt der Kindergeldanspruch weg. Das entschied der Bundesfinanzhof (BFH) in München in einem Urteil vom 13. Juni 2013 (Az. III R 58/12) und widersprach damit der Familienkasse.

Im entschiedenen Rechtsstreit hatte sich ein Vater gegen die Rückzahlung von Kindergeld gewandt. Seine 20-jährige Tochter war bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) als ausbildungsplatzsuchend registriert. Als die junge Frau ein Kind bekam, wurde sie mit Beginn der Mutterschutzfrist von der BA nicht mehr als arbeitsuchend aufgeführt.

Nach der Geburt ihres Kindes ging sie in Elternzeit. Die Familienkasse forderte das in der Mutterschutz- und Elternzeit an den Vater der Tochter und frisch gebackenen Großvater ausgezahlte Kindergeld zurück.

Der BFH urteilte, dass das in der Mutterschutzzeit ausgezahlte Kindergeld nicht zurückgezahlt werden muss. Denn während des Mutterschutzes sei die Ausbildungsplatzsuche unzumutbar.

Allerdings: Unterbricht ein volljähriges Kind seine Ausbildungsplatzsuche wegen einer Elternzeit, gehe der Kindergeldanspruch aber verloren. Denn die Elternzeit sei aufgrund eines eigenen Entschlusses gewählt worden.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.