Armee gibt Suthep einen Korb

Thailands Regierungschefin Yingluck ruft zu nationalem Dialog auf

  • Lesedauer: 2 Min.
Den Demonstranten in Thailand gehen die Optionen aus, denn das Militär unterstützt sie nicht. Einige versuchten, den Regierungssitz zu stürmen. Die Regierungschefin setzt auf einen runden Tisch.

Bangkok. Thailands Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra hat angesichts der anhaltenden Krise im Land alle Teile der Gesellschaft zu einem nationalen Dialog eingeladen. Auf dem für Sonntag anberaumten Treffen könne »der beste Ausweg für Thailand« gefunden werden, sagte sie am Donnerstag in einer Fernsehansprache. Das Militär will sich weiter aus dem Konflikt heraushalten. Es lehnte nach Medienberichten ein Gesprächsangebot des Anführers der Anti-Regierungs-Proteste, Suthep Thaungsuba, ab. In einem verzweifelten Versuch, den Druck auf Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra zu erhöhen, stürmten einige wenige Demonstranten auch auf das Gelände des Regierungssitzes. Sie wurden aber zurückgedrängt. Außerdem erschien Ex-Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva, der den Oppositionellen angehört, erstmals wegen einer Mordanklage vor Gericht.

An dem nationalen Dialog teilnehmen sollten nach dem Willen Yinglucks Vertreter aller politischen Parteien, des öffentlichen Dienstes, der Geschäftswelt, Akademiker und Journalisten. Es sollten auch Reformen für die Zeit nach der Wahl am 2. Februar diskutiert werden.

Armeechef Prayuth Chan-Ocha sagte der »Bangkok Post«, er halte ein Treffen mit Wortführer Suthep in der derzeitigen politischen Lage für zu gefährlich. Nach einem Treffen der Militärspitze am Mittwochabend sagte er: »Wir müssen geduldig sein, Ruhe bewahren und in allem sorgsam vorgehen.« Protest-Wortführer Suthep hatte zuvor versucht, die Armee auf seine Seite zu ziehen. Das Militär war seit 1932 an 18 Umstürzen beteiligt. dpa/nd

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