Snowden sieht sich am Ziel
Enthüller: Gesellschaft bekam Chance zur Änderung
Washington. Nach seiner Serie von spektakulären Enthüllungen über Geheimdienste in den USA und Großbritannien hat Ex-NSA-Mitarbeiter Edward Snowden zu Weihnachten persönlich Bilanz gezogen. Er habe sein Ziel erreicht, sagte der 30-Jährige, der in Russland im Asyl lebt, der »Washington Post«. »Ich habe bereits gewonnen.« Er habe nicht die Gesellschaft ändern, sondern ihr eine Chance geben wollen herauszufinden, ob sie sich ändern wolle. In einer vom britischen Sender Channel 4 ausgestrahlten Fernsehansprache rief der frühere externe Mitarbeiter des US-Geheimdienstes NSA zum Ende der weltweiten Massenüberwachung auf. Der Autor George Orwell habe in seinem Buch »1984« einst vor den Gefahren solcher Informationen gewarnt, erklärte Snowden in einer alternativen Weihnachtsbotschaft des Senders. Die in dem Buch aufgeführten Überwachungsmethoden seien jedoch nichts im Vergleich zu dem, was heute möglich sei. »Wir haben alle Sensoren in unseren Taschen, die uns verfolgen, wohin wir auch gehen.« In dem Interview mit der »Washington Post«, das laut Zeitung 14 Stunden dauerte, wies Snowden Vorwürfe zurück, er sei ein Überläufer. »Ich versuche nicht, die NSA kaputt zu machen; ich arbeite daran, die NSA zu verbessern«, sagte Snowden. »Ich arbeite momentan noch immer für die NSA. Sie sind die einzigen, die es nicht bemerken.« dpa/nd
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