Kipping gegen »Balzgehabe« zwischen Grünen und Linken
Parteivorsitzende fordert mehr Miteinander der Opposition im Bundestag: »Gemeinsam weiterreichende Vorschläge als Schwarz-Rot einbringen«
Dresden. Linken-Chefin Katja Kipping hat die Grünen als zweite Oppositionspartei im Bundestag zu mehr Miteinander aufgefordert. »Das Balzgehabe zwischen Grünen und Linken, wer jetzt die wahre Opposition ist«, werde keinem von beiden etwas bringen, sagte Kipping der in Dresden erscheinenden »Sächsischen Zeitung« vom Samstag. »Deswegen werbe ich dafür, dass man diesen kleinkarierten Streit jetzt einfach lässt.«
Natürlich hätten Linke und Grüne unterschiedliche Profile, sagte die aus Dresden stammende Parteivorsitzende. »Aber wir können schauen, wo wir gemeinsam weiterreichende Vorschläge als Schwarz-Rot einbringen können, etwa für eine Energiewende, die wirklich auf erneuerbare Träger und Rekommunalisierung setzt und bezahlbar bleibt.«
Kipping sieht das Verhältnis der SPD zu ihrer Partei auf gutem Weg. »Die SPD hat immerhin offiziell eingeräumt, dass es prinzipiell keine Ausschließeritis gegenüber der Linken mehr gibt«, sagte sie. Die SPD habe »jetzt selbst gemerkt, dass ihr dieser Kurs nichts nutzt«.
Kipping bestritt zugleich, dass es in den vergangenen Monaten Gespräche zwischen SPD und Linkspartei gegeben habe, wie SPD-Chef Gabriel mehrfach behauptet hatte: »Solche Gespräche zwischen den Parteiführungen hat es nicht gegeben.« Sie vermute, Gabriel habe »einfach eine Runde von Intellektuellen im Rahmen des Willy-Brandt-Kreises, an denen auch einige Male ein Experte aus unseren Reihen teilnahm, verzerrt dargestellt«.
Gespräche zwischen den Parteispitzen »will die SPD erst mal nicht«, sagte Kipping. Aber es gebe erste Gesprächsrunden einer rot-rot-grünen Gruppe, die in der vergangenen Woche im Bundestag schon zweimal zusammengekommen sei. »Das sind Runden von Abgeordneten, die gemeinsam konkret über politische Inhalte diskutieren«, sagte die Linken-Chefin. AFP/nd
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