Werbung

Gegner von S21 stellen Strafanzeige gegen Pofalla

Ehemaliger Kanzleramtschef soll Amtspflichten bei Weiterführung des Bahnprojekts »Stuttgart 21« verletzt haben

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Bei der Berliner Staatsanwaltschaft liegt eine Anzeige gegen den ehemaligen Kanzleramtschef Ronald Pofalla vor. Der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Peter Conradi, der Rechtsanwalt Eisenhart von Loeper und Dieter Reicherter, ehemals Vorsitzender Richter am Landgericht Stuttgart, haben Pofalla angezeigt, weil dieser im vergangenen Jahr im Zusammenhang mit dem umstrittenen Bau des Stuttgarter Bahnhofs S21 seine Amtspflichten verletzt haben soll.

In der Anzeige steht, dass Pofalla unter »Verletzung seiner Amtspflichten [...] in seiner damaligen Funktion als Chef des Kanzleramts den drei Staatssekretären der Bundesregierung im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG aus sachfremden politischen Kalkül zur Auflage gemacht [...], dass sie unbedingt die Weiterführung des Bahnprojekts «Stuttgart 21» beschließen müssten«.

Damals habe der Bahnvorstand die Fortsetzung des Bau des umstrittenen Bahnhofs »Stuttgart 21« aufgrund einer Kostenüberschreitung um bis zu 2,3 Milliarden Euro in Frage gestellt.

Angeblich habe Pofalla die Aufsichtsräte persönlich bedrängt, das nicht mehr als wirtschaftlich eingeschätzte Projekt fortzusetzen, zur Untreue angestiftet und »zum Rechtsbruch genötigt«, wie es in dem Schreiben heißt.»Politisches Kalkül« der damaligen schwarz-gelben Koalition hätte zu einer Fortführung des Milliardenprojektes geführt, schreibt die Stuttgarter Zeitung. nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.