Letztes neues Schiff verlässt Volkswerft-Halle
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident sieht die Stralsunder Werft in Zukunft als Zulieferer für Windparks auf See
Stralsund. Gut 17 Monate nach der Insolvenz der Stralsunder P+S-Werft verließ der letzte Schiffsneubau die Montagehalle der Volkswerft und kam am Montag auf den Schiffslift. Der Transporter für die dänische Reederei DFDS sowie das baugleiche Schwesterschiff mit einer Ladekapazität von 185 Lastwagen und knapp 350 Containerstellplätzen sollen später im Fährlinienverkehr und für den Transport von deutschen und dänischen Truppen in Krisengebieten eingesetzt werden. Die beiden jeweils 195 Meter langen Schiffe waren 2011 auf der P+S-Werft auf Kiel gelegt worden, konnten aber wegen der Insolvenz nicht weitergebaut werden. Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann hatte vor einem Jahr den Vertrag mit der dänischen Reederei zur Fertigstellung der Schiffe neu verhandelt. Früheren Angaben zufolge zahlt DFDS 84 Millionen Euro für die Schiffe. Beim Verkauf der insolventen Werft sind laut Brinkmann jetzt Land und Banken am Zug. »Wir haben die Entscheidungen vorbereitet und weitergegeben an die Gläubiger«, sagte er am Montag. Er zeigte sich optimistisch, dass bis Anfang Februar die Werft wie auch die beiden weitgehend fertiggestellten Fähren verkauft werden könnten. Es lägen jeweils zwei Angebote vor. Land und Banken sind Sicherungsgläubiger sowie mit Grundpfandrechten in den Grundbüchern eingetragen. Sie müssen einer Löschung der Hypotheken zustimme. Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) machte indessen deutlich, dass er für die Werft am ehesten eine Zukunft als Zulieferer für Windparks auf See sieht - und weniger im traditionellen Schiffbau. »Die Landesregierung wird jedenfalls jede Lösung unterstützen«, sagte er. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.