Bahn macht Gewerkschaft neues Angebot
Lokführergewerkschaft: Prüfung dauert mehrere Tage
Frankfurt am Main. Einen Tag vor dem Ablauf eines Ultimatums hat die Deutsche Bahn AG der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Dienstag ein neues Angebot zur materiellen Absicherung von Lokführern bei Berufsunfähigkeit übermittelt. Dieses garantiere Lokführern, die aus Gesundheitsgründen »infolge von traumatischen Ereignissen« ihren Beruf nicht mehr ausüben können, für ihr gesamtes Berufsleben 100 Prozent ihres letzten Einkommens ohne Zuschläge, teilte ein Bahnsprecher mit. Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber bezifferte die Anzahl der durchschnittlich pro Jahr betroffenen Lokführer mit rund 150.
Die GDL bestätigte auf nd-Anfrage den Eingang des Angebots. Dieses werde man »umfassend prüfen«, was mehrere Tage in Anspruch nehmen könnte, erklärte eine Sprecherin. Dann werde man entscheiden, ob das neue Angebot als Grundlage für weitere Verhandlungen tauge oder ob Arbeitskampfmaßnahmen eingeleitet werden.
Die GDL hatte die Verhandlungen am Freitag nach einem Sondierungsgespräch für gescheitert erklärt. Sie fordert von der Bahn den Abschluss einer Lizenzverlustversicherung für Lokführer, die ihren Beruf ohne eigenes Verschulden nicht mehr ausüben können. Ausgeschlossen werden soll dabei nach den Vorstellungen der Gewerkschaft ferner, dass Lokführer nach einer Karenzzeit auch an andere Standorte versetzt werden können. Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky hatte am Montag in einem Interview bekräftigt: »Wir sind nicht die Wanderarbeiter der Bahn.«
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