Etwas mehr Zuwanderer

Laut Bundesregierung kommen vergleichsweise wenig Migranten nach Deutschland

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Der neue Migrationsbericht zeigt: Es kommen zwar mehr Zuwanderer in die Bundesrepublik, gemessen an der Bevölkerungszahl sind es jedoch vergleichsweise wenig.

Berlin. Deutschland liegt nur im unteren Mittelfeld, was die Relation von Zuwanderung und Gesamtbevölkerung anbelangt. Die Aufregung um die CSU-Kampagne von der angeblichen Armutszuwanderung verwundert insofern. Dem am Mittwoch veröffentlichten Migrationsbericht der Bundesregierung für das Jahr 2012 zufolge kamen im Jahr 2011 auf 1000 Einwohner in der Bundesrepublik lediglich sechs Zuwanderer. In Luxemburg waren es 33,5, was den höchsten Wert darstellt. Es folgten Zypern, die Schweiz und Norwegen mit den höchsten Zuzugszahlen pro 1000 Einwohner. Basis des von dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erstellten Berichts sind die aktuell verfügbaren Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat.

Die Zahl der Zuwanderer nach Deutschland im Jahr 2012 ist indes so hoch wie seit 1995 nicht mehr. Dem vom Bundeskabinett beschlossenen Migrationsbericht zufolge sind 2012 insgesamt 1,08 Millionen Menschen nach Deutschland gekommen. 2011 waren waren es 960 000. Wenn man die Zahl der Auswanderer, die um sieben Prozent zunahm, abzieht, ergibt sich ein sogenannter Wanderungsgewinn von rund 370 000 Personen für 2012. Im Jahr zuvor waren es 280 000.

Rund 620 000, also zwei Drittel, der Zuwanderer kamen dabei aus der Europäischen Union, etwa 340 000 migrierten aus Drittstaaten. Von diesen kamen etwa 18 Prozent aus familiären Gründen, 16 Prozent für Studium, Ausbildung oder Schulbesuch. 13 Prozent wollten eine Arbeit aufnehmen, 16 Prozent kamen aufgrund eines Asylverfahrens oder aus »humanitären Gründen«.

Vor dem Hintergrund der Frage des Fachkräftemangels sind folgende Zahlen interessant: Im Jahr 2012 kamen mehr als 27 000 qualifizierte und hochqualifizierte Arbeitnehmer aus den sogenannten Drittstaaten. Lediglich 16 000 waren es noch 2009 gewesen. Der Arbeitsmarktexperte Klaus Zimmermann hält diese Zahlen für unzureichend und fordert eine offensivere Zuwanderungsstrategie. Im europäischen Vergleich schneide Deutschland deutlich schlechter ab als andere Länder, sagte der Direktor des Instituts zur Zukunft der Arbeit.

Die Zahl der Asylbewerber stieg um 41 Prozent. Die meisten Antragssteller stammten aus Serbien, Afghanistan und Syrien. Die Zahl liegt aber weit unter denen des Jahres 1992, dem Jahr mit dem Höchststand an Asylgesuchen.

Katina Schubert und Ali Al-Dailami von der LINKEN wiesen auf die Ursachen hin: Die EU-Zuwanderer kämen, weil in ihren Herkunftsländern die Wirtschafts- und Finanzkrise zu einer exorbitanten Erwerbslosigkeit geführt habe. dpa/nd/gsp

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