384 Priester von Benedikt entlassen
Grund: Kindesmissbrauch
Rom. Papst Benedikt XVI. hat in seinen letzten beiden Amtsjahren 384 katholische Priester wegen Kindesmissbrauchs entlassen. Weltweit gibt es über 400 000 Priester. Das bestätigte Vatikansprecher Federico Lombardi am Wochenende in Rom. Die Zahlen von 2011 und 2012 stammten aus jährlich veröffentlichten Aktivitätsberichten des Vatikans, sagte er der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. Die Veröffentlichung der Zahlen ist unüblich. Vergangene Woche hatten Mitglieder eines UN-Komitees den Vatikan wegen mangelnder Transparenz im Umgang mit sexuellem Missbrauch von Kindern durch katholische Geistliche kritisiert. Der Kirchenstaat weigere sich nach wie vor, die von den UN geforderten genauen Angaben zum Umfang des Skandals und zu den Tätern zu machen, hieß es bei einer Anhörung in Genf.
Vor dem UN-Ausschuss hatte der Gesandte des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Silvano Tomasi, beteuert, der Vatikan gehe mit aller Kraft gegen den Missbrauch von Kindern vor. So habe Papst Franziskus die Bildung einer Kommission für den Schutz von Minderjährigen veranlasst. Sie werde weitere Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit von Kindern in der Obhut der Kirche sowie zur Fürsorge für Missbrauchsopfer vorschlagen. Mittlerweile seien zahlreiche Kircheninstitutionen im Einsatz, um den Schutz von Kindern zu gewährleisten.
Die katholische Kirche hat sich nach Einschätzung von Papst Franziskus durch die »zahlreichen Skandale« in ihren Reihen »zum Gespött« der Menschen in aller Welt gemacht. Diese Skandale seien »die Schande der Kirche«, sagte er in Anspielung auf die Missbrauchs- und Korruptionsaffären in der Kirche. Agenturen/nd
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