- Politik
- Person
Cuban Hero
Fernando González kehrt als Held nach Kuba zurück
Er wandelt in den Spuren seines Namensvetters: Fernando González. Er ist nach René González der zweite der sogenannten Cuban oder Miami Five, der nach langjähriger Haft in den USA am Donnerstag freigekommen ist. Der 2011 freigelassene René González widmete ihm am Freitag eine Mitteilung auf Twitter: »In diesen Augenblicken müsste Fernando zu den Immigrationsbehörden überstellt werden. Hoffentlich wird er bald in Kuba sein.«
Die Hoffnung von René González dürfte in Erfüllung gehen und Fernando wird dort sicher wie einst René ein gebührender Empfang bereitet werden. Die Cuban Five gelten in Kuba als Helden und wurden in Abwesenheit mit Ehrentiteln ausgezeichnet, weil sie hohe persönliche Opfer für die Verteidigung des Vaterlandes in Kauf zu nehmen bereit waren. Sie hatten in den 90er Jahren in Florida ansässige exilkubanische Terrorgruppen unterwandert, um ihr Land rechtzeitig zu warnen und vor Attentaten zu schützen. Die Regierung des sozialistischen Kubas hatte die Erkenntnisse der Fünf laufend der Bundespolizei FBI in der Hoffnung übermittelt, dass die USA einschreiten. Stattdessen verhafteten die US-Behörden die Cuban Five unter dem Vorwurf der Spionage und verurteilten sie in einem dubiosen Prozess in Florida 2001 zu hohen Haftstrafen. Fernando González wurde ursprünglich zu 19 Jahren verurteilt und saß bis zu seiner Freilassung mehr als 15 Jahre in Haft.
Der einstige Angola-Kämpfer sieht sich selbst nicht als Held: »Ich habe nur das getan, was Millionen andere Kubaner auch unternommen hätten, um das Leben der Menschen und unser Land zu schützen.« Seine Angola-Erfahrungen zählte er in einem gerade von der Nachrichtenagentur Prensa Latina veröffentlichten Interview zu den prägendsten seines Lebens. Mit gerade mal 24 Jahren ging er 1987 frisch von der Universität nach Angola, um dort in der entscheidenden Kriegsphase zu helfen, die Südafrikaner endgültig aus Angola zu vertreiben. Was er nun in Kuba tun wird, ist klar: für die Freilassung der letzten drei Inhaftierten der Cuban Five kämpfen.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.