Rubel rollen auf die Krim
Dem Volksvotum für Russland folgen die EU-Sanktionen
Berlin. Die Begeisterung auf der Krim über das 97-Prozent-Votum vom Sonntag für die Angliederung an die Russische Föderation war groß: Freudentaumel, russische Nationalhymne, Autokorsos und Fahnen, singende Matrosen der Schwarzmeerflotte. Das Krim-Parlament beschloss umgehend nach der Volksabstimmung einen Beitritt zu Russland. 85 Abgeordnete stimmten am Montagmorgen für die Unabhängigkeit der Krim und eine Eingliederung in das Nachbarland. Zudem sollen die ukrainischen Militärstützpunkte auf der Krim aufgelöst werden.
Der nächtliche Jubel war kaum verhallt, da konterten die EU-Außenminister aus Brüssel mit Sanktionen. Sie nannten die Volksabstimmung illegal und völkerrechtswidrig. In einer Erklärung forderten die 28 Ressortchefs Moskau auf, die Lage zu deeskalieren und seine Truppen auf den Stand vor Ausbruch der Krise zurückzuziehen. Als »klare Botschaft« pries Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier eine Liste von 21 Personen, gegen die Einreiseverbote verhängt und deren Konten gesperrt werden. Die US-Regierung in Washington blockierte das in den USA gelagerte Vermögen von sieben ranghohen russischen Regierungsvertretern und Parlamentariern.
Doch auf die Krim rollt nun der russische Rubel. Er wird als zweites offizielles Zahlungsmittel auf der Halbinsel eingeführt. Der ukrainische Hrywnja läuft noch bis zum 1. Januar 2016 parallel.
Mit einer Erklärung zum Krim-Referendum wartet am heutigen Dienstag Präsident Putin auf. Ein EU-Gipfel könnte am Donnerstag über weitere Sanktionen beraten. In der Debatte ist die Absage des G8-Gipfels Anfang Juni in Sotschi. Agenturen/nd
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