Ein Elder Statesman? Schröder wird 70
Führende Bundespolitiker sprechen SPD-Altkanzler den Ehrentitel ab / Hasselfeldt: Im »fehlt die Orientierung am Gemeinwohl« / Gysi: »Die Agenda 2010 hängt ihm auf ewig an«
Berlin. Unmittelbar vor dem 70. Geburtstag des früheren Bundeskanzlers und SPD-Politikers Gerhard Schröder haben Politiker unterschiedlicher Parteien dem Sozialdemokraten den Ehrentitel »Elder Statesman« abgesprochen. Gegenüber der »Leipziger Volkszeitung« sagte die CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt, »Gerhard Schröder fehlt die Orientierung am Gemeinwohl«. Die Vorsitzende der Grünen-Fraktion, Katrin Göring-Eckardt, wird mit den Worten zitiert, »Schröder ist kein Elder Statesman«, der SPD-Politiker »hätte sich entscheiden müssen, ob er in die Wirtschaft geht, oder ein Elder Statesman sein will«. Der Vorsitzende der Unionsfraktion, Volker Kauder, sagte, Schröder sei »ein Alt-Bundeskanzler. Und als solcher fällt er auf, manchmal mit klugen und manchmal mit weniger klugen Hinweisen«.
Der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Gregor Gysi, erklärte, er habe »großen Respekt« davor, dass es der Sozialdemokrat aus einfachen Verhältnissen bis ins Kanzleramt geschafft hat. »Aber Gerhard Schröder ist durch seine Regierungszeit belastet, anders als Helmut Schmidt«, sagte Gysi dem Blatt. »Die Agenda 2010 und sein direkter Weg in die Wirtschaft hängen ihm auf ewig an«. Die SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi sagte hingegen, es stehe für sie »außer Frage«, dass Schröder ein Elder Statesman sei. Der SPD-Politiker habe viel für das Land geleistet, von dem alle bis heute zehrten. Fahimi sagte weiter, sie stimme mit manchen seiner Wortmeldungen von heute nicht überein. Ihr seien aber »Menschen mit Ecken und Kanten lieber als glattgebügelte Ja-Sager«. Gerd Schröder sei »ein Elder Statesman par excellence«. Agenturen/nd
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