»Es geht nur gewaltlos«

Rommel Roberts über seinen Kampf gegen die Apartheid und im heutigen Südafrika

  • Lesedauer: 12 Min.
Seine Mutter Maureen, indischer Herkunft, gehörte zu den starken Frauen Südafrikas, denen Rommel Roberts sein Erinnerungsbuch an den Kampf gegen die Apartheid vor allem widmet: »Wie wir für die Freiheit kämpften. Von stillen Heldinnen und Helden in Südafrika« (Lokwort, 224 S., br., 19,90 €). Der Aktivist und Quäker (Society of Friends), 1949 in Durban geboren und in Mafeking aufgewachsen, besuchte die High School in Kapstadt. Nach dem Studium der Theologie leistete er Gemeindearbeit in verschiedenen Townships, oft an der Seite des Erzbischofs Desmond Tutu, dessen Sekretär für Entwicklung er schließlich wurde. Roberts Aufgabe war es zudem, Geld für den nationalen Befreiungskampf im In- wie auch im Ausland zu sammeln. Derzeit lebt er mit seiner Frau Robin im Dorf Hanover in der Nähe von King Williams Town am Kap, wo er viele soziale Projekte betreut. Mit Rommel Roberts sprach in Berlin Karlen Vesper.

nd: Mr. Roberts, darf ich Sie fragen: Verdankt sich Ihr Vornamen einer Verehrung für den »Wüstenfuchs«, Nazigeneral Erwin Rommel?
Roberts: In der Tat hat mein Vater eine gewisse Bewunderung für Rommel gehegt, als er gegen den deutschen Feldmarschall kämpfte. Und er beschloss, wenn er einen Sohn bekäme, würde er diesen nach ihn benennen. Ich habe allerdings mit Militär und Militarismus überhaupt nichts zu tun. Im Gegenteil, ich bin Pazifist und habe mich stets für Gewaltlosigkeit im Sinne von Mahatma Gandhi und Martin Luther King eingesetzt, auch in den härtesten Zeiten unseres Kampfes gegen die Apartheid.

Am 27. April 1994 fanden in Ihrer Heimat die ersten freien Wahlen statt. Sie markierten mit dem grandiosen Sieg des ANC unter Nelson Mandela das Ende der Apartheid. Wie erlebten Sie den Freudentag?
Mit harter Arbeit. Zwar schienen wir nach Jahren opfer- und entbehrungsreichen Kampfes endlich am Ziel, erstmals freie und gerechte Wahlen in Südafrika. Aber es war keineswegs garantiert, dass diese friedlich verlaufen würden. Die Spannung im Lande kochte hoch, je näher der Wahltag heranrückte. Verschiedene politische, soziale und ethnische Gruppen beschuldigten sich gegenseitig unlauterer Methoden im Wahlkampf. Am Wahltag selbst knisterte die Luft förmlich vor Hochspannung. Ich habe in Mafeking, der Hauptstadt von Bophuthatswana geholfen, dass alles ordnungsgemäß verläuft. Vor einigen Wahllokalen mussten die Leute über 24 Stunden ausharren, weil es keine Stimmzettel gab oder nicht genügend. Sie wurden dann mit Helikoptern eingeflogen. Es war Stress pur. Es hatten noch nicht alle ihre Stimmen abgegeben, schon wurde die Anschuldigung von Wahlbetrug erhoben. Aber es ist fair zugegangen, die Wahlen standen unter internationaler Beobachtung. Nachdem alle endlich gewählt hatten, senkte sich plötzlich eine eigenartige Ruhe über das Land. Als dann das Ergebnis verkündet wurde, begannen die Freudenfeste. Die Menschen tanzten auf den Straßen, zündeten große Feuer an, sangen die ganze Nacht durch. Ich feierte mit meinen Freunden im ANC-Zentrum. Es war wunderbar. Unsere totale Erschöpfung schien verflogen, verdrängt durch ein erhabenes Gefühl der Befreiung und Erleichterung. Aber danach fielen wir wie Steine in unsere Betten, in einen tiefen Schlaf.

Haben Sie blutige Ausschreitungen im Wahlkampf befürchtet?
Die Gefahr bestand sehr wohl, ob Stammesfehden auf dem Lande oder gewalttätige Unruhen in den Städten. Es kam zu Plünderungen, die man mit dem Argument zu legitimieren versuchte, sich nur von den Reichen zu nehmen, was rechtmäßig den Armen gehörte. Es gab eine Gefängnisrevolte und in Bophuthatswana gar einen Putschversuch.

Der Übergang von der Apartheid zur Demokratie in Südafrika wurde bereits 1989 eingeleitet. Wussten Sie von den Geheimgesprächen zwischen der Regierung und dem ANC?
Ich wusste, dass etwas im Gange ist, aber wir waren natürlich nicht informiert, sonst wären es ja keine Geheimgespräche gewesen. Es wird immer mit dem Finger auf Botha gezeigt, die »hässliche Fratze« der Apartheid. Dabei war er es, der schon 1986 Unterhändler beauftragte, zweigleisig Gespräche mit ANC-Leuten im Lande und im Exil zu führen, ohne dass die einen von den jeweils anderen wussten. Mandelas Position war konsequent: Man kann nicht verlangen, dass Menschen, die man ins Gefängnis geworfen oder in die Emigration gezwungen hat, für Verhandlungen bereitstehen.
Als im März 1989 Botha einen Schlaganfall erlitt, entschied dessen Nachfolger de Klerk die Verhandlungen fortzusetzen, aber jetzt öffentlich zu machen. Das war sein Verdienst. Natürlich handelte er nicht ganz uneigennützig, sondern hoffte, dass die Afrikaaner, die herrschende weiße Minderheit, Einfluss auf den Weg in eine neue politische Ordnung nehmen, ihre Interessen wahren könnten.

Und der ANC verlangte nun auch die bedingungslose Freilassung von Mandela.
Ja. Als er 1990 entlassen wurde, jubelten Hunderttausende ihm zu. Das ganze Land feierte eine fantastische Party.

Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen dem Umbruch 1989/90 in Osteuropa und den Vorgängen in Südafrika?
Den gibt es zweifellos. Mit Gorbatschows Glasnost und Perestroika und dem Fall der Berliner Mauer schien der Kalte Krieg beendet. Das hatte nicht nur Auswirkungen auf Südafrika, sondern die ganze Welt.

Sie wurden zur Zeit der Apartheid mehrfach verhaftet, das erste Mal als Neunjähriger.
Weil ich in einem Park in Mafeking, meinem Heimatort, spielte, den »nur Weiße« betreten durften, nicht Schwarze oder Farbige wie ich. Uns Kinder begeisterten die schönen Klettergerüste auf dem grünen Rasen. Plötzlich umringten uns Polizisten und jagten uns durch die halbe Stadt. Sie schnappten mich und einen Freund, brachten uns auf die Polizeistation und verprügelten uns kräftig. Die Anschuldigungen bei meinen späteren Verhaftungen waren ernster. Ich wurde des »Terrorismus« angeklagt, was natürlich überhaupt nichts mit meiner Arbeit zu tun hatte.

Worin bestand Ihre Arbeit?
Im Land umher zu reisen und Netzwerke aufbauen, Spenden für unsere sozialen Aktivitäten und für die Angehörigen Inhaftierter oder Ermordeter zu sammeln. Ich übermittelte Nachrichten, setzte mich gegen Zwangsräumungen und Vertreibungen ein, versuchte das Elend in den »No Name Camps« zu mildern und half in Not geratene Menschen, die ungerechten Gesetze der Apartheid zu umgehen.

Als ich das erste Mal vom Geheimdienst verhaftet worden bin, legte man als »Beweismaterial« gegen mich unter anderem Dokumente vor, die ich aus den Niederlanden bekam und dem niederländischen Botschafter persönlich übergeben hatte. Da war mir klar, dass die Geheimdienste der westlichen Länder mit der Apartheid zusammenarbeiteten, auch wenn sie dies vor der internationalen Öffentlichkeit leugneten.

Fürchteten Sie im Gefängnis um Ihr Leben?
Oh ja, bei der ersten Verhaftung durch die Geheimpolizei hatte ich eine höllische Angst, und da halfen mir mein Glaube und mein Theologiestudium zunächst überhaupt nicht. Schlimmer als die inquisitorischen Verhöre und die Folter war die Einsamkeit in der Zelle. Ich war ein Gefangener meiner Angst, die sich auch auf meine Freunde erstreckte. Ich hatte sie nicht warnen können. Werden sie durch mein Unglück ebenfalls ins Unglück gestürzt? Ich haderte mit mir, mit meinem Schicksal. Mein Selbstbewusstsein schmolz wie Eis in der Sonne. Ich hatte physisch und psychisch noch nicht einmal Kraft für Gebete. Bis ich dann eines Morgens den Entschluss fasste, meine Situation zu akzeptieren – egal, was mich erwartete: ober lebenslange Haft oder Tod.

Das geht so einfach?
Nein, einfach war es nicht. Ich füllte die erdrückende Stille in meiner Zelle mit Gesang, am häufigsten sang ich »Herr, ich kann nicht entfliehen«. Lieder können ungeahnte Kraft verleihen. Und ich begann die Wärter freundlich zu grüßen, was sie anfangs sehr irritierte. Später erwiderten sie meinen Grüße und begegneten mir freundlicher, insbesondere einer, der mir dann sogar eine Portion vom Essen, das ihm seine Frau zubereitet hatte, abgab und mir eine erste heiße Dusche genehmigte. Mit der neuen inneren Einstellung gelang es mir auch, unerschrockener den Verhörern gegenübertreten, sogar »Spyker« van Wyk, dem schlimmsten von allen. Spyker bedeutet Nagel, was seine unbarmherzigen Ermittlungsmethoden meinte.

Sie haben später sogar einem Gefängniswärter öffentlich gedankt.
Als ich von der »Cape Times« interviewt wurde, bat ich die Redaktion, meinen speziellen Dank an ihn zu drucken. Das tat sie. Zum Entsetzen einiger meiner Freunde. Später begegnete ich den Wärter zufällig vor einem Supermarkt und umarmte ihn.

Jesu Gebot »Liebet eure Feinde« dürfte für die Mutter, deren Sohn in Soweto erschossen worden ist, wie auch für andere, deren Familienangehörige oder Freunde zu Tode gefoltert oder exekutiert wurden, eine unerträgliche Zumutung sein?
Täuschen Sie sich nicht in der südafrikanischen Seele! Es gibt eine tief sitzende, originäre und tradierte Menschlichkeit. Die natürlich unter Umständen beschädigt wird. Aber ein Land, ein Volk findet keinen Frieden, wenn es nur Hass und Feindschaft, Rache- und Vergeltungsgelüste gibt. Das war auch der Grundgedanke der Wahrheitskommission.

Haben alle einst befeindeten Parteien und Personen vor dieser die Wahrheit offenbart?
Gewiss nicht. Die Wahrheitskommission wurde von Mandela 1996 gegründet, Vorsitzende war Desmond Tutu. Sie war zeitlich begrenzt bis 1998, viel zu kurz. Und deren Resultate waren letztlich einseitig. Während die Beweise für Gräuel der Apartheid detailliert zusammengetragen und von Hunderten bezeugt wurden, gab es eine auffallende Zurückhaltung, unmenschlichen Taten der Befreiungsbewegung aufzuarbeiten. Zeugen schwiegen aus Angst vor möglichen Repressalien durch die neue Regierung.

Welche unmenschlichen Taten meinen Sie?
Zum Beispiel die »Halskrausen«-Morde. Menschen, die man verdächtigte, keinen klaren oder militanten Standpunkt gegen die Apartheid zu beziehen, gar ein »Verräter« oder »Informant«, ein »Impimpi« zu sein, stülpte man Autoreifen um den Hals und zündete sie mit Benzin an. Furchtbar. Es gab Fälle, wo dies sogar innerhalb von Familien geschah.

Waren Sie als Prediger von Gewaltlosigkeit auch mal verdächtigt worden, keinen »konsequenten« Standpunkt gegen die Apartheid zu beziehen?
Ja, nachdem ich Desmond Tutu, den Friedensnobelpreisträger von 1984, bat, kraft seiner Autorität einzuschreiten. Eine Freundin namens Sue, ebenfalls Mitglied der Society of Friends, warnte mich eines Tages, es gäbe einen Mordauftrag gegen mich. Kurz darauf bestätigte die Gefahr mein Bruder Alan, der in der United Democratic Front war. Ich dachte aber nicht daran, mich zu verkriechen. Nach ein paar Tagen informierte mich Sue: »Mach dir keine Sorgen, wir haben es geschafft, mit gewissen Leuten fertig zu werden.« Auf meine Nachfrage gab sie zu verstehen, dass die Mordandrohung gegen mich mit gleicher Elle beantwortet worden ist. Ich war entsetzt, das war mir natürlich nicht recht.

Die Wahrheitskommission verhinderte letztlich, dass die Henker des Apartheid ihrer gerechten Strafe zugeführt wurden.
Was ist gewonnen, jemanden an die Wand zu stellen und zu erschießen? Nach den Wahlsieg des ANC vor 20 Jahren herrschte tatsächlich eine große Angst unter den Afrikaanern; viele verbarrikadierten sich in ihren Häusern. Das ist verständlich.
In Deutschland, das den Horror des Zweiten Weltkrieges und den millionenfachen Judenmord verschuldet hat, gibt es viele Denkmäler und Museen, aber der Nürnberger Prozess wird immer noch als Siegerjustiz empfunden. Man fühlt sich stigmatisiert. Das wollten wir in Südafrika verhindern. Man muss vorwärts, nicht rückwärts schauen. Wenn wir uns auf die Vergangenheit konzentrieren, sind wir verdammt, ewig in ihr zu leben. Ich muss Ihnen aber in einem Punkt recht geben: Die Wahrheitskommission hat keine Gerechtigkeit geschaffen, aber das war nicht ihre Aufgabe – sondern Versöhnung.

Das Militärtribunal der Alliierten 1945/46 wie auch nachfolgende Prozesse waren nicht nur für die Angehörigen der Opfer wichtig. Nürnberg begründete das moderne Völkerstrafrecht: Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen Menschlicghkeit sollten nicht mehr ungesühnt bleiben.
Das ist richtig. Aber wenn wir in Südafrika den Nürnberger Weg gegangen wären, hätten wir nur große Instabilität oder gar Bürgerkrieg provoziert. Die weiße Minderheit hatte die Mittel, das Land zu destabilisieren. Afrikaaner, die Revanche fürchten mussten, wären in den Untergrund gegangen und hätten sich mit Waffengewalt und Sabotage gewehrt.
Keine Nation hat größeren Schrecken durchlitten als Südafrika: 400 Jahre Sklaverei, entrechtet, geknechtet, ausgeplündert ausgeblutet. Uns kann nur der Weg, den Mahatma Gandhi wies, helfen.

Satyagraha.
Ja, ziviler Ungehorssam und Gewaltlosigkeit. Wenn man Frieden will, müssen auch die Methoden friedlich sein. Ich vertraue auf die Zivilgesellschaft, die in Südafrika in den Jahrzehnten unseres Kampfes gewachsen ist. Der erste Bus-Boykott 1975 war erfolgreich dank Gealtlosigkeit und Geduld. Durch eine zivile Kampagne haben wir 1984 die Abschaffung der Passgesetze erreicht ...

Aber kurz darauf kam es wieder zu einer Eskalation der Gewalt.
In der Annahme, dass die verhasste Apartheid nun nur noch eines heftigen Stoßes bedurfte, um wie ein Kartenhaus zusammenzufallen, hatte sich die Gewaltbereitschaft erhöht. Meine Freunde und ich mahnten: Eine Revolution frisst sich selbst auf, wenn sie nur Angst und Misstrauen schürt, Schrecken verbreitet und Terror ausübt. Wir sind angetreten, die Gewalt in unserem Lande, ein Instrument der Apartheid, zu beenden. Gewaltfreiheit erlangt man aber nicht mit Gewalt.

Dem ANC wurde vom Apartheid-Regime vorgeworfen, kommunistisch infiltriert gewesen zu sein.
Botha witterte hinter jedem Busch Kommunisten, wie Bush und auch die heutige US-Regierung hinter jedem Busch Terroristen wittern. Das Gespenst des Kommunismus sollte Unterstützer abschrecken.

Die namenlosen Helden, an die Sie mit Ihrem Buch erinnern, sind vor allem Frauen. Wie kommt das?
Weil die Frauen das Fundament und Rückgrat der Bewegung waren. Sie hatten die größten Opfer zu bringen, mussten mit ansehen, wie ihre Kinder einen Hungertod starben, ihre Männer willkürlich eingesperrt wurden oder für immer verschwanden. Sie waren es, die als erste sagten: Das werden wir nicht mehr länger dulden. Sie zogen vor die Gefängnisse, streikten, organisierten Massenkundgebungen. Ihnen vor allem ist es zu danken, dass die Segregation, die Teilung in schwarze und weiße Gebiete - das Herzstück des Systems - aufgegeben werden musste. Damit begann die Macht der Apartheid zu bröckeln. Ihr Sturz war nur noch eine Frage der Zeit.
Die Frauen Südafrikas sind sehr selbstbewusst und stark. Sie führen die Familien. Natürlich gibt es männlichen Chauvinismus in Südafrika, aber die Frauen wissen sich zu behaupten.

Warum erwähnen Sie in Ihrem Buch Winnie Mandela nicht?
Weil sie nicht Teil der Kampagnen war, über die ich berichte. Sie stand unter Bewachung, war viel zu prominent, um an der Basis die Massen zu organisieren, mobilisieren und zu motivieren. Das taten die vielen unbekannten Frauen, die ich würdige.

Wie steht es heute um die Regenbogen-Nation, die Nelson Mandela versprach?
Wir stehen heute vor neuen Herausforderungen. Die Grenze verläuft nicht zwischen Schwarz und Weiß, sondern zwischen »The Haves and the Have Nots«, zwischen Arm und Reich, Oben und Unten. Es gibt Tausende schwarze Dollarmillionäre, die in den ehemals nur der weißen Minderheit vorbehaltenen Vierteln leben. Die Rassengesellschaft wurde zu einer Klassengesellschaft. Eine kleine Minderheit der schwarzen Elite kam rasch zu Reichtum, während die Armen arm blieben. Korruption und Ungerechtigkeit grassieren nach wie vor.

Warum sind Sie nicht in einem Regierungsamt, um das zu ändern?
Man bat mich mehrfach, aber ich habe immer noch im Ohr, was ein Führer des Befreiungskampfes 1994 sagte: »Kameraden, die Zeit ist gekommen, um die Früchte des Kampfes zu genießen, bedient euch!« Das ist nicht mein Denken. Und deshalb habe ich mich auch zu den bevorstehenden Wahlen nicht aufstellen lassen. Ich arbeite lieber an der Basis, unter den einfachen Menschen, die unter dem neuen Kalten Krieg und den neuen Formen des Kolonialismus leiden.

Die Großmächte haben nichts aus der Geschichte gelernt, wie der Streit um die Ukraine und der Wettlauf um profitable Geschäfte in Afrika zeigt. Russland baut fünf neue Nuklearwerke bei uns, obwohl wir kein Energieproblem haben. Das US-Kapital ist stark präsent. China hat auf dem Kontinent Fuß gefasst. Die alten Kolonialmächte mischen kräftig mit. Afrikas stöhnt und blutet unter den kriminellen Machenschaften der einheimischen Elite und ausländischer Konzerne, ethnischen Konflikten und Bürgerkriegen. Unser Kampf ist noch längst nicht beendet, er muss weitergehen. Aber das geht nur gewaltlos.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -