Neuer Stresstest für Banken

Aufseher spielen Wirtschaftseinbruch durch

  • Lesedauer: 2 Min.

London. Europas Bankaufseher wollen ihre Kreditinstitute in den kommenden Monaten durch den bislang härtesten Stresstest schicken. Dabei müssen die Banken beweisen, dass sie auch bei einem Konjunktureinbruch mit einem Verfall von Immobilienpreisen und Aktienkursen sowie einer gegen Null tendierenden Inflation nicht in Schieflage geraten würden. Die genauen Kriterien für das Stress-Szenario legte die europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA am Dienstag in London vor. Mit der Überprüfung will die EBA Vertrauen in die Banken schaffen. Die Ergebnisse sollen im Oktober vorliegen.

Auch im schlimmsten Szenario müssen die Banken noch auf eine harte Eigenkapitalquote von 5,5 Prozent kommen. Das heißt, dass die Risikopositionen der Institute auch bei einem Wirtschaftseinbruch mit genügend eigenen Mitteln abgesichert sind.

Eigenkapital gilt als wichtiger Puffer gegen neue Bankenkrisen. Derzeit haben die Institute nach EBA-Angaben im Schnitt eine harte Eigenkapitalquote von 11,7 Prozent. Die bisherigen Stresstests in Europa hatten das Ziel verfehlt, Vertrauen in die Stabilität der Banken zu schaffen.

Der EBA-Stresstest bildet zugleich den Abschluss der dreistufigen intensiven Überprüfung der 128 größten Banken der Eurozone durch die Europäische Zentralbank. Mit dem umfassenden Check will die Notenbank Risiken und Kapitallücken in den Bilanzen der Banken aufspüren, ehe sie am 4. November als Teil der europäischen Bankenunion die Oberaufsicht über die Großbanken der Eurozone übernimmt. dpa/nd

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -