Kreative Rüstungsgegner geehrt
Der Aachener Friedenspreis geht an die Code-Pink-Bewegung und an Lebenslaute
Aachen. Der Aachener Friedenspreis geht in diesem Jahr an eine basisdemokratische Bewegung für Frieden aus den USA und ein Musikerbündnis aus Deutschland. Ausgezeichnet werden die Initiativen Code Pink und Lebenslaute, wie die Preisverleiher am Donnerstag in Aachen mitteilten. Die Preisverleihung findet am 1. September statt.
Die größtenteils von Frauen getragene Friedensinitiative Code Pink wurde 2002 in den USA als Reaktion auf den bevorstehenden Irak-Krieg gegründet. Mit einer viermonatigen Mahnwache protestierten die Aktivisten gegen die Politik der Regierung von Präsident George W. Bush. Seitdem setze sich Code Pink mit kreativen Protestaktionen gegen Kriege ein, erklärte die Friedenspreisinitiative. Dazu gehören auch Kuss-Aktionen - sogenannte Kiss-ins - unter dem Motto »Make out, not war« (etwa: Knutschen statt Krieg).
Lebenslaute ist ein Zusammenschluss von rund 300 Musikern, der sich als »offene Musik- und Aktionsgruppe« versteht. Das Bündnis will vor allem mit klassischer Musik bundesweit gegen eine menschenfeindliche Politik mobil machen und führt Konzerte an ungewöhnlichen Orten auf, die für Auftritte eigentlich nicht zugelassen sind. Dazu zählen Militärübungsplätze wie die Wittstocker Heide, Waffenhersteller, Atomfabriken oder Abschiebebehörden. »Bei der Wahl unserer Konzertorte lassen wir uns nicht durch herrschende Vorschriften einschränken«, erklärt das Musikerbündnis. Die Aktionen von Lebenslaute suchen die politische Konfrontation durch angekündigten und bewussten Gesetzesübertritt. Ziel der Auftritte ist es, lokale Protestbewegungen zu stärken.
Der Aachener Friedenspreis wurde 1988 von einem Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften und Bürgergruppen ins Leben gerufen. Im Gegensatz zum Internationalen Aachener Karlspreis sollen mit der Auszeichnung Engagement und Zivilcourage von Menschen gewürdigt werden, die ohne öffentliche Ämter für den Frieden arbeiten. Zu den früheren Preisträgern zählen die deutsche Schauspielerin Hanne Hiob und die Initiative Petersburger Soldatenmütter. Agenturen/nd
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