Fack ju, Komödie!
»Goldene Lola« für Reitz
Der 81-jährige Autorenfilmer Edgar Reitz hat mit seinem knapp vierstündigen, in Schwarz-Weiß gedrehten Auswandererepos »Die andere Heimat« die Goldene Lola für den besten deutschen Spielfilm gewonnen. Der ebenfalls in der Königskategorie nominierte Film »Fack ju Göhte« von Bora Dagtekin hatte bei der Verleihung des 64. Deutschen Filmpreises das Nachsehen. Gewinner in der Kategorie Beste Schauspieler waren Jördis Triebel (»Westen«) und der 78-jährige Dieter Hallervorden, der für seine Rolle als Marathonläufer in »Sein letztes Rennen« ausgezeichnet wurde.
An die Hunsrück-Saga gingen neben dem mit 500 000 Euro dotierten Hauptpreis zwei weitere Lolas für Regie und Drehbuch. Das Lola-Preisgeld muss laut Statut für die Produktion eines neues Films verwendet werden. Statistisch gesehen war der große Gewinner des Abends allerdings ein anderer Film. Acht Lolas bekam der Österreicher Andreas Prochaska mit seinem düsteren Alpen-Western »Das finstere Tal«. Mit der Entscheidung für Reitz würdigten die Akademiemitglieder offensichtlich auch das jahrzehntelange Schaffen des Schöpfers der berühmten »Heimat«-Filmreihe. Sein jüngstes Werk erzählt die Vorgeschichte. »Die andere Heimat« beleuchtet das Schicksal bitterarmer Menschen im Hunsrück Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie denken ans Auswandern nach Übersee und kommen doch oft nicht weit fort aus dem Dorf Schabbach.
Der 69-jährige, krebskranke Regisseur Helmut Dietl (»Schtonk«) nahm die Goldene Lola für sein Lebenswerk entgegen. dpa/nd
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