US-Atomwaffen in Deutschland werden modernisiert
Vermutlich im Bundeswehrfliegerhorst Büchel in der Eifel / Grünen-Politikerin Brugger kritisiert Bundesregierung für »doppelzüngiges Spiel«
Düsseldorf. Die USA haben damit begonnen, die in Deutschland stationierten Atombomben zu modernisieren. Das bestätigte die Bundesregierung laut »Rheinischer Post« in der Antwort auf eine Anfrage der Grünen. Die Nuklearsprengköpfe befinden sich vermutlich im Bundeswehrfliegerhorst Büchel in der Eifel, eine offizielle Bestätigung dieses Standortes durch die Bundesregierung gibt es jedoch nicht. Das Programm zur Modernisierung dient laut Verteidigungs-Staatssekretär Ralf Brauksiepe dazu, »die Sicherheit und Zuverlässigkeit aller von diesem Programm erfassten Nuklearwaffen auch weiterhin auf höchstem Niveau sicherzustellen und damit die Glaubwürdigkeit der nuklearen Abschreckung zu gewährleisten«. Neue Einsatzmöglichkeiten entstünden durch den Austausch der Nuklearwaffen nicht.
Nach Angaben der Grünen werden die bisher freifallenden B-61-Sprengköpfe durch lasergesteuerte B-61-12-Lenkflugkörper ersetzt. Grünen-Sicherheitsexpertin Agnieszka Brugger kritisierte das Vorgehen der Bundesregierung in der Zeitung als »doppelzüngiges Spiel in Sachen Atomwaffen«. Auf der einen Seite wolle die Regierung international die nukleare Abrüstung vorantreiben, auf der anderen Seite halte Schwarz-Rot aber an der nuklearen Teilhabe fest und setze sich nicht mehr für den Abzug der US-Atomwaffen ein. epd/nd
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