Landrats-Stichwahl: Nordost-Linke könnte SPD unterstützen

Holter nennt Zusicherung eines Dezernentenpostens in Nordwestmecklenburg als mögliche Bedingung: »Wir erwarten Signale«

  • Lesedauer: 2 Min.

Schwerin. Die Linkspartei erwägt eine Unterstützung der SPD-Kandidatin Kerstin Weiss für die Landrats-Stichwahl in Nordwestmecklenburg, stellt aber Bedingungen. »Wir erwarten Signale der SPD. Dann wäre über eine Empfehlung zu sprechen«, sagte der Linken-Spitzenpolitiker Helmut Holter. So sei die Zusicherung eines Dezernentenpostens im Landratsamt für die Linke denkbar, so der Landtagsfraktionschef auf Anfrage der dpa. Ziel der Linken sei es, sozialere Politik zu machen. »Und Politik wird über Personen umgesetzt«, begründete Holter seine Forderung. Zwischen dem CDU-Bewerber Gerhard Rappen und Kerstin Weiss von der SPD kommt es am 15. Juni zur Stichwahl. Bei der Kommunalwahl am 25. Mai hatte keiner der sieben Bewerber im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit erreicht. Rappen und Weiss vereinten jeweils ein Drittel der Stimmen auf sich, so dass mit einem knappen Ausgang der Stichwahl in zwei Wochen zu rechnen ist.

Der Landratsposten muss neu besetzt werden, weil die frühere Landrätin Birgit Hesse (SPD) Anfang Januar zur Sozialministerin in das Landeskabinett berufen worden war. Rappen als ihr Stellvertreter führt seither die Amtsgeschäfte. Da die SPD bei der Kommunalwahl ihre Position als stärkste Kraft im Kreistag von Nordwestmecklenburg an die CDU verlor, ist damit zu rechnen, dass sie mit aller Macht ihre Kandidatin Weiss als Landrätin durchbringen will. SPD-Landeschef und Ministerpräsident Erwin Sellering hatte nach der Wahl eine schwere Schlappe einräumen müssen. Seine Partei fuhr mit 18,9 Prozent ihr bislang schlechtestes Kommunalwahlergebnis ein und verlor damit auch in den vier Mecklenburger Kreistagen ihre Dominanz. Nunmehr stellt die CDU in allen sechs Landkreisen die größten Fraktionen und auch im Stadtrat von Schwerin. In Rostock ist die Linke am stärksten. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!