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Daheim in der CDU
Erika Steinbach, konservatives Urgestein in der Hessen-CDU
»Wer auch sonst«, denkt die tagespolitisch interessierte Zeitgenossin: Gegenüber dem »Spiegel« plädierte als erstes Mitglied der CDU-Fraktionsspitze Erika Steinbach für eine Öffnung gegenüber der rechtspopulistischen »Alternative für Deutschland«.
»Die AfD ist nach meinen Beobachtungen eine rechtsstaatliche, demokratische Gruppierung und damit ebenso unser Konkurrent wie unser möglicher Partner«, sagte die hessische CDU-Politikerin dem »Spiegel«. Empörung und scharfe Kritik erntete sie damit von der Opposition, aber auch aus den eigenen Reihen. Die Fraktions- und Parteispitze lehnt bislang jede Zusammenarbeit mit der Elitenpartei AfD ab.
Kontroverse Äußerungen gehören seit jeher zum Politikstil der 1943 im polnischen Rumia geborenen Konservativen. Im Jahr 1991 lehnte sie noch die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze zwischen Deutschland und Polen ab, weil sie die Eigentumsfragen der Vertriebenen nicht ausreichend gewürdigt sah. Erika Steinbach ist die Tochter eines Hessen und einer Bremerin. Ihre Eltern kamen mit der Wehrmacht nach Polen und flüchteten vor der Roten Armee zurück nach Deutschland. Das brachte der seit 1998 amtierenden Vorsitzenden des Bundes der Vertriebenen den Vorwurf ein, keine »richtige Vertriebene« zu sein. Ihr Kommentar: »Man muss kein Wal sein, um sich für Wale einzusetzen.«
Steinbach zählt zum konservativen Flügel der CDU, gehört dem rechten »Berliner Kreis« der Partei an, der sich aus Kritikern der unter Bundeskanzlerin und Parteichefin Angela Merkel vorangetriebenen Modernisierung zusammensetzt. Sie lehnt die Homo-Ehe und das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare ab.
Doch Humor scheint sie zu haben. Auf die Kritik eines Users im Online-Nachrichtendienst »Twitter« in der AfD-Debatte: »Beim Mehrheitenbeschaffen schreckt die Union vor nichts zurück«, antwortete sie mit Blick auf die regierende Koalition in Hessen: »Richtig! nicht mal vor den Grünen.«
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