AG DOK rettet wertvolle Filmbüchsen
In einer groß angelegten Rettungsaktion wird die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm/AG DOK in den kommenden Tagen mehr als 20 000 Filmbüchsen mit teilweise unwiederbringlichen Original-Negativen vor der Vernichtung bewahren. Die Filmmaterialien aus dem Bestand des Berliner Filmkopierwerks »Film- und Videoprint« waren nach der Insolvenz des Unternehmens 2008 in Kellerräume verbracht worden, wo sie nach sechs Jahren unsachgemäßer Lagerung jetzt abgeholt und in ein Außenlager des Bundesfilmarchivs überführt werden. Die Grundstücksgesellschaft hatte angekündigt, die Filmbüchsen andernfalls wegwerfen zu lassen.
Die Arbeiten sind auf mehrere Tage veranschlagt und werden von einem professionellen Umzugsunternehmen geleistet. Für die Koordination sowie für die Erfassung und Sortierung der Filme am Einlagerungsort haben zahlreiche Mitglieder der Berliner AG DOK ihre Unterstützung zugesagt. Die Aktion wird von der Filmförderungsanstalt (FFA) unterstützt, zu deren gesetzlichen Aufgaben seit einiger Zeit die Rettung des Filmerbes gehört.
Da das Kopierwerk »Film- und Videoprint GmbH« wegen seiner günstigen Preise über Jahre hinweg eine wichtige Anlaufstelle für Low-Budget-Produktionen war - viele davon aus dem dokumentarischen Bereich -, finden sich neben wertvollen Zeitdokumenten aus den 70er und 80er Jahren sowie aus der »Wendezeit« auch Hochschulproduktionen im Bestand. Mit Sicherheit sind auch einige frühe Arbeiten heute namhafter Regisseurinnen und Regisseure darunter. Auch die Negative zahlreicher Kinofilme lagern noch im Keller des Kopierwerks.
Die AG DOK hat sich von Anfang an für den Erhalt des gesamten Filmbestands und für die geordnete Auslagerung der Materialien eingesetzt. Nach Überwindung juristischer und finanzieller Hürden hat jetzt eine Kooperation mit dem Filmarchiv des Bundesarchivs den Umzug möglich gemacht. nd
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