Ab Januar steigen die Fahrpreise

Entscheidung darüber fällt im Oktober im VBB-Aufsichtsrat

  • Bernd Kammer
  • Lesedauer: 2 Min.
Dank Brandenburger Landtagswahl fällt die Tariferhöhung für Busse und Bahnen dieses Jahr aus, dafür kommt sie gleich im Januar.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, schon gar nicht bei Tariferhöhungen im öffentlichen Nahverkehr. Voraussichtlich im Oktober wird der Aufsichtsrat des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) über die Anhebung entscheiden, die Fahrgäste müssten dann vermutlich ab 1. Januar 2015 mehr für Bahn- und Busfahrten in der Region zahlen. Die BVG vor allem wollte bereits in diesem Jahr die Preise erhöhen, doch in Brandenburg, wo im September der Landtag gewählt wird, stieß dies in der Politik auf Ablehnung.

Zuletzt waren die Tarife im August 2013 um 2,8 Prozent gestiegen. Auf diesem Niveau könnte sich auch der neuerliche Anstieg bewegen, schätzt Susanne Henckel, seit gut 100 Tagen VBB-Geschäftsführerin. Im VBB werden derzeit die Grundlagen für die Entscheidung seines Aufsichtsrates erarbeitet. Erstmals soll die Preiserhöhung nach einem Index erfolgen. Der soll sich etwa aus dem Anstieg der Energie-, Personal- und Lebenshaltungskosten ergeben und könnte die Basis für jährliche Preiserhöhungen bilden. Aus genau welchen Komponenten sich die Indexzahl zusammensetzt und wie diese gewichtet sind, stehe aber noch nicht fest, sagte Henckel. Würde etwa die Inflationsrate stark berücksichtigt, könnten die Fahrgäste ein wenig aufatmen: Derzeit liegt sie bei etwa einem Prozent. Die BVG hatte einen Index gefordert, der sich aus dem Durchschnitt der Preiserhöhungen anderer Verkehrsverbünde ergibt.

Mit den Fahrgeldeinahmen werden aber nur 46 Prozent der Kosten des öffentlichen Nahverkehrs gedeckt, den Rest übernimmt die öffentliche Hand. Über die sogenannten Regionalisierungsmittel steuert der Bund jeweils rund 400 Millionen Euro für Berlin und Brandenburg bei. Diese Zusagen laufen dieses Jahr aus, wie es weitergeht, wird derzeit verhandelt. Laut Henkel müssten die Zahlungen allein schon deshalb angehoben werden, um die gestiegenen Trassen- oder Stationsgebühren auszugleichen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.