AfD-Politiker tritt nach Protest zurück
Beleidigende Sprüche über Menschen mit Trisomie 21
Dresden. Nach abwertenden Äußerungen über Menschen mit Down-Syndrom (Trisomie 21) hat der stellvertretende Landeschef der Alternative für Deutschland (AfD) in Sachsen, Thomas Hartung, alle Ämter niedergelegt. Hartung verzichte auch auf eine Kandidatur bei der Landtagswahl in Sachsen, teilte die AfD am Mittwoch in Dresden mit. Er hatte Menschen mit Trisomie 21 die Fähigkeit abgesprochen, den Beruf eines Lehrers ausüben zu können, und damit Empörung ausgelöst. Nachdem es Proteste gab, legte Hartung sogar noch einmal nach: Er wolle von einem solchen Lehrer nicht unterrichtet werden, postete der Politiker.
Der AfD-Landesvorstand war am Dienstagabend zu einer außerordentlichen Sitzung zusammengekommen, um das Verhalten Hartungs zu diskutieren. Hartung räumte in einer Stellungnahme ein, seinem Landesverband kurz vor dem Landtagswahlkampf massiv geschadet zu haben. Parteichefin Frauke Petry bedauerte Hartungs Rückzug. Die offene Diskussionskultur der AfD habe aber »ihre Grenzen, wo die Würde anderer Menschen berührt wird«. dpa/nd
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