Bunte Punkte werben um Zuwanderer
Saarland sucht Fachkräfte mit Imagekampagne
Saarbrücken. Großplakat, Babyschlafsack, Handcreme oder Espresso-Service: Immer mehr saarländische Unternehmen schließen sich der vor fünf Monaten begonnenen Image-Kampagne für das Saarland an. 20 Firmen hätten das Kooperationsangebot von Landesregierung sowie Industrie- und Handelskammer (IHK) bereits umgesetzt, 20 weitere seien dabei, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch am Donnerstag in Saarbrücken. Die Firmen werben mit dem Logo aus bunten Punkten und dem Slogan »Großes entsteht immer im Kleinen«.
Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sprach bei einer ersten Zwischenbilanz von einem »sehr guten Signal für unser Land«. Mit der Kampagne sollen das Saarland über seine Grenzen hinaus bekannter gemacht und junge Fachkräfte gewonnen werden. »Dieses Land wird nur überleben können, wenn es mit dem Wachstum Schritt halten kann«, sagte Giersch. Dazu müsse das Saarland, das bereits jetzt weniger als eine Million Einwohner hat, »Zuwanderungsland« werden.
Das Saarland-Marketing ist langfristig angelegt. Neben der Einbeziehung der Wirtschaft setzt es angesichts eines Budgets von derzeit nur 1,62 Millionen Euro - nach IHK-Angaben dem kleinsten im Ländervergleich - vor allem auf das Internet. Ein überarbeiteter Image-Film ging am Donnerstag online. Kramp-Karrenbauer zeigte sich »sehr zufrieden, wie das Marketing schon eingeschlagen ist«. So habe die Facebook-Seite des Landes rund 60 000 Fans. Und in der Staatskanzlei fragten Bürger täglich an, wie sie mitmachen könnten.
Die Kampagnenmacher wollen in diesem Jahr vor allem die Saarländer mobilisieren. Von 2015 wollen sie sich dann auf die bundesweite Werbung - etwa mit Plakaten auch in anderen deutschen Städten - konzentrieren. Geplant ist etwa für Hamburg ein Motiv mit dem Slogan »Hier besetzt man Häuser. Im Saarland besitzt man eins.« oder für Berlin: »Arbeite, um zu leben. Nicht um Miete zu bezahlen.«
Zum Jahresbeginn 2015 soll auch ein »Welcome Center« im Internet eröffnet werden. Dort sollen sich junge Leute, die mit dem Gedanken spielen, ins Saarland zu ziehen, etwa über Schul-, Kindergarten- oder Freizeitangebote informieren können. dpa/nd
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