Bunte Punkte werben um Zuwanderer

Saarland sucht Fachkräfte mit Imagekampagne

  • Lesedauer: 2 Min.

Saarbrücken. Großplakat, Babyschlafsack, Handcreme oder Espresso-Service: Immer mehr saarländische Unternehmen schließen sich der vor fünf Monaten begonnenen Image-Kampagne für das Saarland an. 20 Firmen hätten das Kooperationsangebot von Landesregierung sowie Industrie- und Handelskammer (IHK) bereits umgesetzt, 20 weitere seien dabei, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch am Donnerstag in Saarbrücken. Die Firmen werben mit dem Logo aus bunten Punkten und dem Slogan »Großes entsteht immer im Kleinen«.

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sprach bei einer ersten Zwischenbilanz von einem »sehr guten Signal für unser Land«. Mit der Kampagne sollen das Saarland über seine Grenzen hinaus bekannter gemacht und junge Fachkräfte gewonnen werden. »Dieses Land wird nur überleben können, wenn es mit dem Wachstum Schritt halten kann«, sagte Giersch. Dazu müsse das Saarland, das bereits jetzt weniger als eine Million Einwohner hat, »Zuwanderungsland« werden.

Das Saarland-Marketing ist langfristig angelegt. Neben der Einbeziehung der Wirtschaft setzt es angesichts eines Budgets von derzeit nur 1,62 Millionen Euro - nach IHK-Angaben dem kleinsten im Ländervergleich - vor allem auf das Internet. Ein überarbeiteter Image-Film ging am Donnerstag online. Kramp-Karrenbauer zeigte sich »sehr zufrieden, wie das Marketing schon eingeschlagen ist«. So habe die Facebook-Seite des Landes rund 60 000 Fans. Und in der Staatskanzlei fragten Bürger täglich an, wie sie mitmachen könnten.

Die Kampagnenmacher wollen in diesem Jahr vor allem die Saarländer mobilisieren. Von 2015 wollen sie sich dann auf die bundesweite Werbung - etwa mit Plakaten auch in anderen deutschen Städten - konzentrieren. Geplant ist etwa für Hamburg ein Motiv mit dem Slogan »Hier besetzt man Häuser. Im Saarland besitzt man eins.« oder für Berlin: »Arbeite, um zu leben. Nicht um Miete zu bezahlen.«

Zum Jahresbeginn 2015 soll auch ein »Welcome Center« im Internet eröffnet werden. Dort sollen sich junge Leute, die mit dem Gedanken spielen, ins Saarland zu ziehen, etwa über Schul-, Kindergarten- oder Freizeitangebote informieren können. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -