Riad verschärft Regeln für Heirat mit Ausländerinnen
Deutschlands Rüstungspartner Saudi-Arabien setzt offenbar vier Länder auf eine Verbotsliste: Bangladesch, Pakistan, Myanmar und Tschad
Berlin. Saudi-Arabien hat einem Zeitungsbericht zufolge die Vorgaben für eine Hochzeit mit Ausländerinnen drastisch verschärft. Wie die Zeitung »Makkah« am Mittwoch berichtete, ist es saudiarabischen Männern von nun an verboten, Frauen aus Bangladesch, Pakistan, Myanmar und dem Tschad zu heiraten. Die Zeitung zitierte inoffizielle Statistiken, wonach die Zahl dieser Gemeinden in dem Königreich jeweils die 500.000-Marke überschritten habe, was ein Grund für die Regeln sein könnte. Ob diese auch für Frauen gelten, blieb zunächst unklar, allerdings ist es Saudiaraberinnen ohnehin beinahe unmöglich, einen ausländischen Mann zu ehelichen.
»Makkah« zitierte auch den Polizeichef von Mekka, Assaf al-Kuraschi, der das Verbot für die vier Länder bestätigte. Dem Bericht zufolge sollen die neuen Vorgaben in den Formularen vermerkt werden, die jeder Saudiaraber, der eine ausländische Frau heiraten möchte, bei den Behörden vorlegen muss. Auch an anderer Stelle wurden demnach die Regeln verschärft: So muss ein Saudiaraber mindestens 25 Jahre alt sein und nach einer Scheidung sechs Monate warten, bis er eine Ehe mit einer Ausländerin beantragen darf. Ist er bereits verheiratet, muss er darlegen, dass seine erste Frau an Krebs erkrankt, behindert oder unfähig ist, Kinder zu bekommen. In Saudi-Arabien ist es nach islamischem Recht Männern erlaubt, bis zu vier Ehefrauen zu haben. Rund 30 Prozent der in Saudi-Arabien lebenden Menschen sind Ausländer. AFP/nd
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