Ebola wird weltweiter Notfall
WHO ruft wegen Epidemie internationalen Gesundheitsnotstand aus
Genf. Wegen der Ebola-Epidemie in Westafrika hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen - zum dritten Mal in ihrer Geschichte überhaupt. WHO-Chefin Margaret Chan appellierte eindringlich an die Staatengemeinschaft, gemeinsam und koordiniert gegen die tödliche Infektion vorzugehen. Der schlimmste Ebola-Ausbruch seit vier Jahrzehnten sei ein internationales Gesundheitsrisiko, sagte Chan in Genf.
Aus Deutschland kam gleichzeitig Entwarnung: Der von der WHO ausgerufene Notstand habe hier keine Auswirkungen, sagte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums am Freitag: »Für Deutschland hat das keine direkten Folgen.« Das Berliner Robert-Koch-Institut stuft das Ebola-Risiko in Europa als gering ein. Auch Ärztekammerpräsident Frank Ulrich Montgomery betonte: »Wir brauchen uns in Deutschland vor Ebola nicht zu fürchten.« Am Flughafen Frankfurt am Main, der einzigen Direktverbindung aus Deutschland in ein betroffenes Gebiet, wird es vorerst keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen geben, sagte René Gottschalk, Leiter des Frankfurter Gesundheitsamts.
Hilfsorganisation forderten währenddessen, der Anerkennung als internationalen Notstand Taten folgen zu lassen. »Stellungnahmen allein retten keine Leben«, sagte Bart Janssens, Leiter der Projektabteilung von »Ärzte ohne Grenzen«. Die Hilfsorganisationen seien am Ende ihrer Kapazitäten. Bisher haben sich in Guinea, Liberia, Sierra Leone und Nigeria insgesamt mehr als 1700 Menschen mit Ebola infiziert, von denen mindestens 932 gestorben sind. Agenturen/nd
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