Experimente gegen Ebola
Unerforschte Medikamente gegen Ebola laut Weltgesundheitsorganisation moralisch vertretbar
Genf. Ein Experten-Komitee der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich für den Einsatz von experimentellen Wirkstoffen im Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika ausgesprochen. »Angesichts der besonderen Umstände dieses Ausbruchs, und vorausgesetzt, dass bestimmte Bedingungen erfüllt werden«, seien derartige Behandlungen ethisch vertretbar, auch wenn ihre Wirksamkeit noch nicht bewiesen und mögliche Nebenwirkungen noch nicht bekannt seien, erklärte die WHO am Dienstag in Genf. Das vor allem aus Medizinethikern bestehende Gremium hatte am Montag zu der Frage eine Telefonkonferenz abgehalten.
Nach jüngsten WHO-Angaben sind bereits mehr als tausend Menschen an dem Virus gestorben, mehr als 1800 haben sich angesteckt. Auch ein erkrankter 75-jähriger spanischer Priester ist inzwischen gestorben, wie am Dienstag bekannt wurde. Er war vergangene Woche nach Madrid gebracht worden, nachdem er sich im Sankt Joseph Krankenhaus in der liberianischen Hauptstadt Monrovia an Ebola-Patienten angesteckt hatte. Ebenso wie ein Arzt und eine Missionarin aus den USA wurde er mit dem Serum ZMapp behandelt, das bisher nur an Tieren getestet wurde. apf/nd
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!