470 Kontrollen ohne Anmeldung
Heimaufsicht bilanziert Arbeit in Sachsen-Anhalt
Halle. 80 Mal hat Sachsen-Anhalts Heimaufsicht im Jahr 2013 Alten- und Pflegeeinrichtungen unangekündigt geprüft, weil sich Bewohner oder Angehörige beschwert hatten. Hauptsächlich sei es um die Pflege- und Betreuungsqualität sowie um Entgelterhöhungen gegangen, teilte das Landesverwaltungsamt in Halle mit. Insgesamt gab es 758 Prüfungen in 715 Einrichtungen im Land. Davon waren insgesamt 470 unangemeldet.
In ihrem Bericht listet Sachsen-Anhalts Heimaufsicht die Art und Anzahl der Mängel auf. Mit 50 Mal am häufigsten wurden Fehler bei der Medikamentenversorgung und Medikamentenaufbewahrung entdeckt, gefolgt von Mängeln in der Pflegedokumentation (38) und in der Pflegeplanung (24). In 20 Fällen wurde die Betreuungsqualität beanstandet, in zwei Fällen die Pflegequalität. Es gab elf Hygienemängel.
Die Mängel seien mit den Trägern und den Heimleitungen ausgewertet worden, Nachkontrollen hätten sichergestellt, dass sie behoben worden sind. In zwei Heimen erteilte die Behörde laut Jahresbericht Beschäftigungsverbote für Mitarbeiter, in zwei Einrichtungen wurde ein Aufnahmestopp für neue Bewohner verhängt. Zudem wurden insgesamt zwölf Bußgeldbescheide erteilt.
Der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye, sagte, die unangemeldeten Kontrollen seien kein Ausdruck von Misstrauen. »Aber das Überraschungsmoment hat doch in einigen Fällen Dinge zutage gebracht, die wir sonst nicht gesehen hätten.«
Den Angaben zufolge gab es 2013 in Sachsen-Anhalt 715 stationäre Pflegeeinrichtungen für rund 40 200 Menschen. 2012 waren es noch 709 Einrichtungen mit etwa 39 150 Plätzen. An Bedeutung gewinnen laut Landesverwaltungsamt ambulant betreute Wohnformen. 2013 habe es 34 solcher Wohngemeinschaften gegeben mit 301 Bewohnern sowie 28 Wohngruppen für Menschen mit Behinderungen mit 173 Bewohnern. 2012 habe es zusammen 46 solcher Einrichtungen mit 378 Plätzen gegeben. dpa/nd
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