Angriff auf Ebola-Isolierstation in Liberia
Nach einem Überfall auf eine Krankenstation fliehen 17 erkrankte Patienten
Monrovia. In Liberia sind 17 Ebola-Patienten aus einer Quarantänestation geflohen. Sie hätten das Krankenhaus in einem Armenviertel der Hauptstadt Monrovia am Samstagabend mit Hilfe von aufgebrachten Bürgern verlassen, die zuvor in die Klinik eingedrungen seien, berichtete die Zeitung »Front Page Africa« am Sonntag. Unter den Patienten befänden sich bestätigte und Verdachtsfälle, hieß es.
Der Slum West Point, in dem sich der Vorfall ereignete, ist dicht besiedelt und liegt ganz in der Nähe des Stadtzentrums von Monrovia. In dem Viertel leben rund 75 000 Menschen. Nun wird befürchtet, dass die geflohenen Patienten weitere Menschen anstecken könnten.
Das Gesundheitsministerium hatte zuvor mitgeteilt, den ganzen Slum unter Quarantäne stellen zu wollen, um zu verhindern, dass die Einwohner von dort in andere Gebiete reisen. »Wir werden Lebensmittel und andere Güter nach West Point bringen, bevor die Maßnahme in Kraft tritt«, hieß es. Viele Bürger hätten wütend auf die Ankündigung reagiert.
Das westafrikanische Liberia ist eines der am schlimmsten von der Epidemie betroffenen Länder. Über 400 Menschen sind dort nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits an dem Virus gestorben. dpa/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.