Über 1.000 Soldaten verweigerten Kriegsdienst

Zahl sinkt aber seit Aussetzung der Wehrpflicht Mitte 2011 / Linkspartei kritisiert zurückgehende Zahl der Bewilligungen: »Ausstieg aus der Bundeswehr soll erschwert werden«

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Über 1.000 Soldaten haben seit Aussetzung der Wehrpflicht erfolgreich einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung gestellt. Damit sind seit diesem Zeitpunkt Mitte 2011 etwa drei Viertel aller Anträge positiv beschieden worden, berichtet die »Rheinische Post« unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion. Die Zahlen der Kriegsdienstverweigerer sind allerdings leicht rückläufig. So verweigerten im Jahr 2012 insgesamt 374 Soldaten den Kriegsdienst, im Jahr 2013 waren es nur noch 262. Insgesamt verweigerte seit Aussetzung der Wehrpflicht 1.095 Soldaten erfolgreich den Kriegsdienst.

Auch der Anteil der Bewilligungen hat abgenommen, berichtet die Zeitung vorab. Die gesunkene Bewilligungszahl wird von der Linksfraktion kritisiert. »Angesichts des wachsenden Rekrutierungsbedarfs soll Soldatinnen und Soldaten der Ausstieg aus der Bundeswehr erschwert werden«, sagte die Verteidigungsexpertin der Linksfraktion, Katrin Kunert. Während 2012 noch knapp 87 Prozent anerkannt worden seien, seien es 2013 nur noch 69 Prozent gewesen. »Dies lässt auf ein restriktives Vorgehen schließen«, sagte Kunert.

Auch Berufssoldaten und Freiwillige können während ihrer Dienstjahre den Kriegsdienst verweigern. »Diese Umkehr kann durch ein Schlüsselerlebnis herbeigeführt worden sein oder das Ergebnis eines längeren intensiven Wandlungsprozesses sein«, heißt es in der Antwort der Bundesregierung. nd/Agentguren

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.