Thüringen: CDU-Politiker will mit AfD sondieren
Innenpolitischer Sprecher Fiedler begründet Offenheit mit möglicher Koalition von Linkspartei und SPD / Lieberknecht gegen AfD-Option
Berlin. Der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Wolfgang Fiedler, hat eine Zusammenarbeit mit der AfD nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Damit stellte er sich gegen die Linie der CDU-Landesvorsitzenden und Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht. »Wir sollten uns Sondierungsgesprächen nicht verweigern, falls es nach der Landtagswahl für eine gemeinsame Mehrheit reicht«, sagte Fiedler der »Thüringer Allgemeinen«. »Wenn die Sozialdemokraten planen, einen Linken zum Ministerpräsidenten zu wählen, sollten wir nicht von vornherein eine mögliche Option ausschließen.« Lieberknecht bekräftigte hingegen ihre Absage an die AfD. Diese Partei stehe für »Personalquerelen und populistische Parolen«. Eine Zusammenarbeit sei deshalb mit ihr nicht zu machen. Die so genannte Alternative für Deutschland sei für ihn eine demokratische Partei, sagte Fiedler. Er stehe in dieser Frage nahe beim sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich (CDU) und nicht bei Lieberknecht. Tillich hatte gegenüber dem Berliner »Tagesspiegel« Koalitionsgespräche mit der AfD erneut für möglich erklärt. In Thüringen wird am 14. September eine neues Landesparlament gewählt, in Sachsen bereits am 31. August. dpa/nd
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